Der Aufbau des Werkes entspricht frühen Turmuhrwerken mit Stabplatinen. Die robuste Ausführung dieses Werkes aus hartem Holz und kräftigen Messingstiften statt Holzzähnen könnte für eine solche Anwendung sprechen.
Die Durchführung des Stundenrohres auf die Rückseite des Werkes ermöglicht zudem die Zeitanzeige nach zwei Seiten.
Gegen eine Aufstellung der Uhr im Freien spricht allerdings das Vorderpendel. Als Leichtgewicht dem Wetter ausgesetzt, würden seine Schwingungen bereits durch wenig Wind gestört oder gar gestoppt werden.
Bleibt noch der Einsatz als sogenannte Janus-Uhr (Janus: römischer Gott mit zwei Gesichtern für Anfang und Ende) in einem Schloss oder einem anderen herrschaftlichen Gebäude.
Signatur: ALS (Adam Landsiedel Spitzenwinkel)
Technische Angaben:
Hemmung | Spindelhemmung, Spindelwelle aus Metall, Steigrad aus Holz mit aufgesetztem Zahnkranz aus Messing, Kurzpendel |
Werk | Werke aus Eichenholz in Stabbauweise nebeneinander auf gemeinsamer Bodenplatte montiert, sämtliche Holzzahnräder mit flach gefeilten Drahtstiften versehen, Windflügelfunktion durch Schwungrad aus Holz ersetzt, Holzfalle, innenverzahnte Schlossscheibe |
Antrieb / Gangdauer | Schnurzüge, Gewichte / 1 Tag mit Umlenkrollen |
Zusatzwerke | Stundenschlag über Seilzug auf extern angebrachte Glocke |
Besonderheiten | Stundenanzeige nach zwei Seiten |
Maße (H xBxT in cm) | 30 x 24,5 x 17cm |
Zeit | um 1750 |
Die Uhr stammt aus Privatbesitz und ist derzeit bis Ende 2022 in der Ausstellung "Holzräderuhren" im Klostermuseum St. Märgen im Schwarzwald zu sehen.