Haus-Chroniken von Haag

Nach Katastralgemeinden - von damals bis heute

Porstenberg 5

EZ. 23, Halbmayer, Wirthschaft Nr. 23

Aus den Protokollbüchern der Herrschaft Gleink:

2. 7. 1798
Protokollbuch fol. 5

Inventarium und Abhandlung

über die Verlassenschaft des Mathias Schutuz, gewesten Mitbesitzer des 2ten Richerstorfer Guts und des Haager Amts Amtmann ... nachdem Mathias Schutuz gewesten Mitbesitzer des 2ten Richerstorfer Guts den 12ten April d.J. gestorben, so ist das von ihm, und seiner im Leben rückgelassenen Ehewirthin Maria gemeinschäftlich besessenen Vermögen ordenzlich untersuchet ... in einen unpartheiischen Anschlag gebracht, sodann verhandlet und vorschriftmässig vertheilet worden ... Erben sind die ehelichen 4 Kinder Michael 22, Martin 17, Magdalena 29 und Elisabeth 20 Jahr alt ... Summa des Vermögens 4012fl. 20x ... bleibt nach allen Abzügen als reines Vermögen 3907fl. 24x 3ß ...

2. 7. 1798
Protokollbuch fol. 7

Einantwortung

da die Wittwe die ganze Verlassenschaft übernihmt, so hat sie auch die Passiven, adelichen Richteramtstaxen und das Todtfallfreygeld zu bestreiten … die Erbstheile hat sie mittelst der hier liegenden Deposito zu 1904fl. 54x berichtiget, worüber eine eigene Gerhabschaft errichtet und in das Waisenbuch Haager Amt pag. 434 eingetragen worden …

2. 7. 1798
Urkundenbuch fol. 54

Verstiftung des 2ten Richerstorfer Guts

Maria Schutuzin hat mit erlangter obrigkeitlichen Bewilligung und Einverständnis des Gerhabers die nach dem Tod ihres Mannes Mathias Schutuz denen Erben angefallene Helfte des der Herrschaft Gleink unterthännigen 2ten Richerstorfer Gut, welches in der Pfarr Haag, Ruth Richerstorf, Haus № 3 gelegen ist, sammt allen dazu gehörigen Gründen um den Schätzungs Werth per 400fl. sohin die Helfte um 200fl. an sich gelöset ...

2. 7. 1798
Urkundenbuch fol. 54

Gewehrbrief

Wir Joseph Anton, von Gottes Gnaden Bischof zu Linz, Inhaber der Herrschaften Gleink, Garsten und Mondsee, bekommen für uns und unsere Nachfolger mit diesem Brief: Es seÿe die Maria Schutuzin, Wittwe vor uns erschienen und habe unterthänig gehorsamst vorgestellet, daß auch die zwoote Helfte des dieser Herrschaft Gleink unterthänigen 2. Richrstorfer Gut, welches in der Pfarr Haag, Ruth Richerstorf, Haus № 5 gelegen ist und zu welchen 14⅛ Tagwerk Acker, 1¼ Tagwerk Wiesen, ⅛ Tagwerk Gärten und 2 Tagwerk Waldung gehören und welches von 1. Richerstorf Gut wegen einen Acker 22½x, von Binnerstorfer eben wegen einen Acker 15x und von Stegmüller gleichfalls wegen einen Acker 45x jhrlich Zutrag hat, auf sich allein anzustiften gedenke … da nun erwiesen worden ist, daß sie Maria Schutuzin auch die zwote Helfte dieses 2. Richerstorfer Guts von den Erben ihres verstorbenen Mannes auf eine rechtmessige Art an sich gebracht hat, so nehmen wir keinen Anstand, ihr hierüber die grundbobrigkeitlich nöthige Bewilligung gegen dem zu ertheilen, daß sie als ein gehorsame Grundholdin das Landesfürstliche Kontribizionale , welches ohne den veraenderlichen Nebengaben von Haus und Gründen …

16. 9. 1801
Protokollbuch fol. 78

Protocoll

über die von der Maria Schutuzin, verwittibten Besitzerin des hiesiger Herrschaft unterthänigen 2. Richerstorferguts gebetene Entlassung ihrer Tochter Elisabeth … machte das Ansuchen derselben Tochter Elisabeth die Entlassung zu ertheilen massen dieselbe von der löblichen Herrschaft Unterachleiten laut anliegenden Aufnahmeschein als Mitbesitzerin des Kronabeterguts mittels Eheschließung des Besitzers ersagten Guts mit dieser Bedingniß an- und aufgenohmen wird, wenn dieselbe an unwiderruflichen Heurathgut 1000fl. mitbringen wird, die obrigkeitliche Entlassung und auch die Versicherung zu ertheilen …

29. 9. 1802
Protokollbuch fol. 90

Inventarium und Abhandlung

über die Verlassenschaft des Michael Schuduz, Herrschaft Gleinkischen Pupillen vom 2. Richerstorfer Gut … nachdem Michael Schuduz am 2. Februar des Jahres gestorben, ist das von ihm besessene Vermögen ordentlich durchsuchet, von Bernhard Khals, hiesigen Hofamtmann in einen unpartheiischen Anschlag gebracht, sodann obrigkeitlich verhandlet und vertheilet worden … Erben sind zur einen Hälfte die eheleibliche Mutter Maria Schuduzin, verwittibte Besitzerin des 2. Richerstorfer Gute und zur anderen Hälfte die zweibändigen Geschwisterte Martin Schuduz 21 Jahr alt und ledig, Magdalena majorum ledig, Elisabeth verehlichte Halbmaÿrin am Kronabittergütl … verbleibt Erbschaft 470fl. 30x …

20. 10. 1803
Protokollbuch fol. 109

Inventarium und Abhandlung

über die Verlassenschaft der Maria Schudutzin, verwittibte Besitzerin des 2. Richerstorfer Guts … nachdem Maria Schudutzin, verwittibte Besitzerin des 2. Richerstorferguts am 18. Juny des Jahres gestorben, ist ihr sämtlich hinterlassenes Vermögen ordentlich durchsucht, von Bernhard Khals, hiesigen Hofamtmann und von den vorgeschlagenen Schätzleuten Mathias Preuer am Werchgadnergut unter der Herrschaft Gleink und Lorenz Krapf am 1. Richerstorfergut unter Gleink am 27. September des Jahres nach abgeschworenem Eid in einen unpartheiischen Anschlag gebracht, sodann obrigkeitlich verhandelt und vertheilt worden … Erben ab intestato sind die eheleiblichen 3 Kinder Magdalena Schudutzin ledig großjährig, Elisabeth verehelichte Halbmayrin Mitbesitzerin des Kronabetterguts, Martin 22 Jahre alt ledig … bleibt Erbschaft 2887fl. 48X …

20. 10. 1803
Urkundenbuch fol. 120

Protocoll

die Verstiftung des 2. Richerstorfer Guts betreffend ... Martin Schuduz, minorener Puppil vom 2. Richerstorfergut übernihmt unter de mBeistand seines Gerhaben Mathias Preuer am Wertgadnergut unter der Herrschaft Gleink und mit Einverständniß seiner Geschwisterte nach absterben seiner Mutter Maria Schuduzin vermög Verhandlung vom heutigen dato das von ihr besessene 2. Richerstorfergut für sich und seine angehende Ehewirthin zum gemeinschäftlichen Besitze und zwar im alten Werthe zu 400fl. … es wird nun um Anschreibung an Nutz und Gewähr und Ausfertigung des gemeinschäftlichen Gewährscheins gebeten …

28. 10. 1803
Protokollbuch fol. 113

Protocoll

die Erbgutserhebung des Martin Schudutz Pupillens vom 2. Richerstorfer Gut betreffend Waisenbuch fol. 40 … nachdem Martin Schudutz minorenen Pupill vom 2. Richerstorfer Gut mit Einverständniß seines Gerhaben das Gut übernohmen, so wird selbem mit dem nämlichen Einverständnis und Altersnachsicht ertheilt, derselbe somit majorum erklärt und ihm sein bey hiesigen Waisenkasse gelegen Erbvermögen eingeantwortet … sein gesamter Antheil 628fl. 45x 1ß …

6. 7. 1804
Protokollbuch fol. 126

Protocoll

über die von Martin Schuduz, Besitzer des 2. Richerstorfer Guts angemeldete Heyrath … der Martin Schudutz giebt zu Protocoll, wie dermassen sich derselben mit der Maria Hollin, löblicher Herrschaft Sooßischen Pupillin zu verehelichen gedenke … dieselbe hat vätterliches Erbgut 300fl., die Mutter lebet aber noch,und wollen mitsammen auf gemeinschäftliches Gut die Heyrath abschliessen, bittet also um die Bewilligung und obrigkeitlichen Aufnahmsschein …

4. 9. 1840
Urkundenbuch fol. 725

Verlassenschafts Abhandlungsvertrag

welcher zwischen den Erben des verstorbenen Martin Schudutz, gewesenen Mitbesitzers des 2. Richerstorfergut, Josepha und Theresia Schudutz, dann der Wittwe Maria Schudutz als Uibergeber am einen, dann den Ignatz Schudutz, minderjährigen Erben des obbenannten Martin Schudutz in Vertrettung seines Vormundes Johann Holl, Häusler am Zieglstadl als Uibernehmer am anderen Theile geschlossen worden ist … es folgen vier Vertragspunkte …

12. 4. 1842
Urkundenbuch fol. 758

Protokoll

mit mit Ignatz Schudutz am 2. Richersdorfergut in Vertrettung des Johann Holl … derselbe erscheint, und bringt vor … laut den anliegenden Heurathsvertrag habe ich mit meiner angehenden Ehewirthin Magdalena Hochwallner eine allgemeine Gütergemeinschaft abgeschlossen und in Folge dessen ihr das Miteigenthum meiner Realität um den halben Werth zu 700fl. C.Mze. abgetretten, daher bitte ich um Ratifikation des Ehevertrags und um die grundbüchliche Gewähranschreibung …

12. 4. 1842
Urkundenbuch fol. 758

Ehevertrag

welcher zwischen dem Ignatz Schudutz, Besitzer des 2. Richersdorferguts minderjährigen Standes in Vertrettung des Johann Holl am Häusl in Ziegelstadl als Bräutigam am einen, dann der Magdalena Hochwallner, mindejährigen Pupillin vom 3. Richerstorfergut unter der Herrschaft Gleink in Vertrettung ihres Vaters Joseph Hochwallner, Bauers am 3. Richersdorfergut als Braut am anderen Theile geschlossen worden ist … es folgen vier Vertragspunkte …

Aus dem alten Grundbuch Gleink, Haageramt, folio 59,
früher 2tes Richerstorfer Gut, dann
Richersdorf 3:

20. 6. 1774

Trauung

Mathias Schudutz Maria (Weißbichler) uxor

Gewährbuch pag. 54

Einantwortung

Maria Schudutz Witwe allein

24. 7. 1804
Gewährbuch fol. 120

Trauung 400fl.

Martin Schudutz Maria (Holl) uxor

10. 5. 1842
Gewährbuch fol. 758

Trauung 700fl.

Ignaz Schudutz Magdalena (Hochwallner) uxor

30. 5. 1870

Kauf 5260fl.

Josef Schudutz 

23. 8. 1873

Ehepakte

Josef Schudutz Maria (Teufenböck) uxor

28. 8. 1877

Kauf (28.2.1870)

Georg Halbmayr Elisabeth (Schlossgangl) uxor

24. 8. 1881

Einantwortung

Elisabeth Halbmayr

An Zehend: Dechantey Haag ganzer Zehent.
Zur Herrschaft Sallaberg Marktfutter Haber einen Metzen.

Aus dem handgeschriebenen "neuen" Grundbuch von Haag:

24. 8. 1881

Einantwortung

HALBMAYR Elisabeth

6. 11. 1896

Einantwortung

SCHLOSSGANGEL Mathias

7. 6. 1898

Ehepakte

SCHLOSSGANGEL Anna (½)

21. 4. 1904

Einantwortung

SCHLOSSGANGEL Mathias

6. 2. 1904

Kauf

BRANDSTETTER Mathäus und Katharina

1. 11. 1916

Einantwortung

BRANDSTETTER Katharina

2. 5. 1944

Übergabe

BRANDSTETTER Christine

17. 6. 1970

Einantwortung

BRANDSTÄTTER Karl, *1911 (1/3)
BRANDSTETTER Franz (1/3)
BRANDSTETTER Karl, *1934 (1/12)
DOMASCHKO Maria (1/12)
BRANDSTETTER Friedrich (1/12)
BRANDSTÄTTER Adolf (1/12)

18/22. 10. 1971

Realteilung

BRANDSTÄTTER Adolf

Ausschnitt aus der Urmappe von 1822 © BEV
Aktuelle Grundstücke (2019)

Fotos © 2009 www.gerhard-obermayr.com