Aktueller Pfarrbereich
Stadt Haag (kirchl. Friedhof) - Edelhof - Gstetten - Heimberg - Holzleiten - Knillhof - Krottendorf - Porstenberg - Radhof - Reichhub - Salaberg - Schudutz - v. G. Haidershofen: Brunnhof - v. G. St. Valentin: 6 Häuser.
Historische Abweichungen:
- Pfarrmatriken ab 1630, für Matriken keine Vorpfarre
- Rotten, Zauchhof, Höchtlholz, Schloss und Dorf Rohrbach, Fellner, Fahrbach, Windberghof, Reithäufer, Allezberg und Widderlehen bis 1777 bzw. 1784 bei Pfarre Haag, ab 1777 bzw. 1784 bei Pfarre Weistrach
- 6 Häuser von Haidershofen von 1784-1790 bei Pfarre Haag
- 3 Häuser von der Grub von 1784-1790 bei Pfarre Haag
- 2 Häuser von Grub von 1784-1874 bei Pfarre Haag
Pfarrgeschichte
Das Hochstift Bamberg hat am Beginn des 11. Jahrhunderts umfangreichen Besitz westlich der Enns erhalten, wo es auch bald eine Kirche errichtete, die 1032 dem hl. Michael geweiht wurde. Ob bereits damals eine Pfarre errichtet wurde oder ob die Abtrennung von der alten Mutterpfarre St. Valentin erst im 12. Jh. erfolgte, lässt sich nicht ausmachen; der erste Pfarrer ist jedenfalls erst zu 1189 genannt. Im Spätmittelalter entstanden an der bedeutenden Pfarre insgesamt vier Benefizien: 1388 Frauenaltar und St. Nikolaus, 1411 Dorotheen - später Frühmeßbenefizium, im 16. Jh. werden das Kürschner-, Polster- und Zetzenberger-Benefizium genannt, ohne eine Zuteilung zu den Altären zu ermöglichen. In der Reformationszeit waren die Benefizien oft unbesetzt und wurden schließlich 1604 mit der Pfarrpfründe vereinigt. Haag gehörte bis zur Errichtung des Bistums St. Pölten zur "Oberen Diözese" Passau und zum Dekanat Lorch-Enns; 1785 wurde Haag selbst Dekanat, was auch im Pfarrarchiv seinen Niederschlag gefunden hat. Das Pfarrpatronat lag bis zur Säkularisation 1803 beim Hochstift Bamberg, darnach wurde es vom österr. Landesfürsten ausgeübt; heute ist die Pfarre liberae collationis.
Das Pfarrarchiv wurde 1967 in mehreren Arbeitstagen an Ort und Stelle gesichtet, skartiert und neu geordnet. Es umfasst heute 9 Pergamenturkunden, 139 archivalische Bücher und 90 Karton Akten; das Material reicht abschriftlich, zum geringen Teil auch original ins Spätmittelalter zurück, die Matriken beginnen 1630. Ein Teil des Archivs wurde bereits 1954 durch das nö. Landesarchiv geordnet und aufgenommen, doch konnten diese Signaturen der neuen Ordnung nicht zugrunde gelegt werden, da die Zugänge und Ergänzungen zu umfangreich waren; einige der damals verzeichneten Archivalien konnten nicht mehr gefunden werden. Für die Herrschaftsbücher 8/1 bis 8/40 wurde die Beschreibung gemäß Gruppe 3 des alten Inventars übernommen.
Wichtige Literatur zur Geschichte der Pfarre Haag
Geschichtliche Beilagen IV S. 80 ff.
XV S. 427 ff.
Topographie von NÖ. IV S. 1 ff.
Schweickhardt VOWW XIII S. 3 ff.
Johann Höllrigl, Geschichte der Pfarre und Gemeinde Haag (Amstetten-Haag 1900)
Karl Heinrich, Haag. Zum Jubiläum seiner Kirchweih 1032 - 1932. Steyrer Zeitung 7. Aug. 1932-9. Okt. 1932
Karl Heinrich, Aus der Geschichte der Gemeinde Haag. In: Jubiläumsausstellung Haag 1932
Hermann von Riewel, Die Pfarrkirche zu Markt Haag in NÖ (Wien, Selbstverl., o.J.)
Ernst Werner, Stadt Haag. Von der Ennswaldsiedlung zur nö. Stadt Haag (Haag 1956)
Stephan Biedermann, Zur Feier der Stadterhebung von Haag. In: Das Volk 1932 S. 237 ff.
Riesenhuber 105 ff. (Literatur)
Hippolytus II S. 48 ff. und V S. 150 f.
Wolf, Erläuterungen 207
Die deutschen Inschriften 10/3/I (1966) S. 56 ff.
Schwetter I S. 263 ff.
Österreichs Wiege - der Amstettner Raum (Amstetten-Waidhofen an der Ybbs 1966) an vielen Stellen.
Weiteres
Karl Kafka, Wehrkirchen Niederösterreichs. Wehrkirchen, Wehrkirchhöfe, Wehrkirchtürme. Band 1 (Wien 1969)
Günter Brucher, Gotische Baukunst in Österreich (Salzburg - Wien 1990) S. 185, Abb. 137: Haag, Pfarrkirche, Innenansicht
Die vier ehhaften Taidinge zu Salaberg (1523), In: Österreichische Weistümer, gesammelt von der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, 9. Band: Niederösterreichische Weistümer, III. Teil: VOWW (Wien - Leipzig 1909) hrsg. von Gustav Winter III. Teil VOWW, S. 855-866
Alfred Hoffmann (Hg.), Österreichisches Städtebuch, Bd. 4 Niederösterreich, 2. Teil H-P (Wien 1976) = Friederike Goldmann, Evelin Oberhammer und Johannes Pradel (Red.), Die Städte Niederösterreichs 2. Teil H-P (Wien 1976) S. 21-26 und Wappenbild
Historisches Ortsnamenbuch H 32
Hoheneck, Genealogie und historische Beschreibung der Stände ob der Enns, Band III, S. 589
Karl Brunner, Ius, quod veri ministeriales haben. In: MIÖG 100 (1992) 175-180: Traditionsnotiz 1060/61 betr. Haag (BH Amstetten, NÖ) und ältestes Bbger Dienstrecht
Werner Ernst - Hintermayr AR Johann, Von der Ennswaldsiedlung zur nö. Stadt Haag (Amstetten 1998), Neubearb. und Erw. von Werner 1956
Zotti Wilhelm, Kirchliche Kunst in Niederösterreich, Diözese St. Pölten, Band 1: Südlich der Donau (St. Pölten 1983) S. 167 f.
Bezugsbestände in anderen Archiven
Diözesanarchiv St.Pölten:
Urkunden 1383 IV 24, 1433 IV 25, 1440 VI 3
Akten: 1 Pfarrakten 16. Jhdt. 1624-.
2 Inventar und Fassionen (1592) 1625-.
3 Stiftungen (1370, 1388, 1443, 1514, 1546) 1713-.
Matrikenduplikate 1797-.
Diözesanarchiv Passau:
633 Kapellenerichtung
Bestand Dekanat Enns 1689, 1781, 1782
Wiener Hofkammerarchiv:
NÖ, Herrschaftsakten Markt Haag und Salaberg 1553 - 1725
NÖ. Landesarchiv:
Kreisgericht St. Pölten 59 Pfarre Haag
1-5 Herrschaftsbücher 1801 - 1844
60 Kirche Haag
1 Untertansprotokoll 1789 - 1827
Bezirksgericht Haag 24/1 - 15
Weiters wäre München (ältere Bamberger Bestände) und Diözesanarchiv Bamberg.