Haus-Chroniken von Haag

Nach Katastralgemeinden - von damals bis heute

Ernst Werner (1923 - 1975)

  • geb. 25.Mai 1923 in Haag 51, (Hauptplatz 9, Abrißhaus)
  • Sein Vater war Postbediensteter (aus Mähren stammend)
  • 1950 Hochzeit mit Karoline Schlappal
  • + 6- Juli 1975 in St.Pölten

 

 

Ernst Josef Stephan Werner, am 25. Mai 1923 in Haag geboren, besuchte hier die Volksschule und kam nachher in das Stiftsgymnasium Seitenstetten. Weil die Stiftsschule 1938 aufgehoben wurde, setzte er sein Gymnasiualausbildung in St. Pölten fort, wo er 1941 die Matura ablegte.

Anschließend erfolgte im Frühjahr 1941 die Einberufung zum Reichsarbeitsdienstes und die Überstellung zur deutschen Wehrmacht. Als Funkter war Ernst Werner vorwiegend im Kriegsdienst an der Ostfront eingesetzt, gelangte aber schließlich in englische Kriegsgefangenschaft.

Gleich nach der Heimkehr begann er im Dezember 1945 mit dem Studium für Deutsche Philologie und Geschichte an der Universität Wien. Mit Hilfe eines Forschungsstipendiums verbrachte Ernst Werner das Wintersemester 1947/48 an der Universität Zürich. Seiner Lehramtsprüfung für Mittelschulen in Fächern Deutsch und Geschichte (1948) folgte die Promotion zum Doktor der Philosopie (1949) und die Lehramtsprüfung für Philosophie (1953).

Dr. Ernst Werner unterrichtete zunächst ab 1948 als Professor am Stiftsgymnasium Seitenstetten. 1964//65 wurde er Pädagogischer Leiter des Musisch-pädagogischen Realgymnasiums in Scheibbs, von 1965 bis 1970 war er Professor am Bundesrealgymnasium in Waidhofen an der Ybbs. Nach zweijähriger Tätigkeit als Direktor des Bundesrealgymnasium Gänserndorf wurde Dr. Werner 1972 zum Direktor des Bundesreallgymnasiums Waidhofen an der Ybbs ernannt. Hier leitete er die Direktion bis zu seinem plötzlichen Tod am 6. Juli 1975.

Als junger Mittelschullehrer befaßte sich Dr. Ernst Werner mit der Geschichtsforschung seiner engeren Heimat. Ihm zur Seite stand der aus Waidhofen stammende Wissenschaftler Dr. Edmund Friess, Staatsarchivdirektor in Ruhe. Nach dem Ableben von Dr. Friess (1954) arbeitete Dr. Werner an der Geschichte der Stadt Haag intensiv weiter. Im Jahr 1956 konnte die Stadtgemeinde Werners umfangreiches Werk „Von der Ennswaldsiedlung zur niederösterreichischen Stadt Haag“ der Öffentlichkeit übergeben. Fachleute bezeichneten damals den jungen Autor als einen „gründlichen Kenner der Geschichte seiner Heimat“.

Neben seinem beruflichen Wirken bekleidete Dr. Ernst Werner mehrere leitende Funktionen im öffentlichen Leben. Dreizehn Jahr lang war er Vorsitzender des „Arbeitskreises für die Geschichte des Bezirkes Amstetten“. Die unter seiner Federführung erschienenen Druckwerke zeugen von einem außerordentlichen Geschichtswissen, das der Nachwelt als kulturelles Erbe erhalten bleibt.    (Quelle: Amtsrat Johann Hintermayr)

Werke

Lit: Dr. Franz Überlacker, Österreichs Wiege - der Amstettner Raum. Autoren und Texte,  Amstetten-Waidhofen an der Ybbs 1988, Seite 443