Wairinger Johann
geb. | gest.
1959-1981 Stadtamtsdirektor
Hans Wairinger hat mit seinen vielfältigen Talenten der Stadt, ihren Einrichtungen und öffentlichen Veranstaltungen den Bewohnern und Vereinen, im wahrsten Sinne des Wortes gedient.
Hans Wairinger wurde am 18. April 1921 in Haag geboren. Nach Besuch der Volks- und Hauptschule war er 1937 – 1938 am Postamt Haag beschäftigt.
Am 1.1.1939 wurde er als „Gemeindebeamter in Vorbereitung“ in den Dienst der Stadtgemeinde Haag aufgenommen.
1941 erhielt er die Einberufung zur deutschen Wehrmacht. Es folgten Arbeitsdienst, Ausbildung zum Soldaten und die Teilnahme am Feldzug in der Sowjetunion und Frankreich. 1946 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Nach seiner Rückkehr war er von 1946 bis 1951 in einem kaufmännischen Beruf tätig.
Nach dem 2. Weltkrieg kam er 1951 wieder in den Gemeindedienst.
Bereits nach 8 Jahren erfolgte die Bestellung zum Stadtamtsdirektor der Stadtgemeinde Haag, die er 23 Jahre bis zur Pensionierung erfüllte.
So nüchten sich sein Lebenslauf darstellt, so schillernd war seine Persönlichkeit in der Geschichte der Stadt Haag, mit der er vom ersten Augenblick an verbunden war. Anläßlich der Feierlichkeiten zur Stadterhebung 1932 war er als Schüler mit dabei. Er wurde wegen seiner besonders schönen Plakatschrift zum Schreiben von Schildern vom Schulunterricht freigestellt.
Sein Talent als Schauspieler und sein Geschick für eindrucksvolle Bühnengestaltung wurde schon sehr früh erkannt.
Von 1937 bis 1954 gehörte Wairinger als aktives Mitglied der Bühne der Stadt Haag an, die mit ihren Operettenaufführugen das Publikum von nah und fern begeisterte.
Dieses künsterlische Talent mit seinen vielfachen Ausformungen ermöglichte später der Stadtgemeinde Haag und vielen Körperschaften und Vereinen die Gestaltung von Festen und Feiern in einer Art und Weise, die bei den Besuchern großen Anklang und Bewunderung hervorrief.
Er war Organisator, Bühnenbildner, künstlerischer Gestalter, wo immer sich ein Verein oder die Gemeinde einem breiten Publikum präsentierte.
Er erwarb sich – in Zusammenarbeit mit Oberschulrat Engel – große Verdienste um den Auf- und Ausbau der Volkshochschule. Durch seine maßgebliche Mitarbeit und Leitung des Volksfestsekretariats seit dem Jahr 1959, dem ersten Haager Volkfest, trug er viel zur positiven Entwicklung dieser Messe bei. Die organisatorischen Aufgaben, die Durchführung und künstlerische Gestaltung der Sonderschauen, wurden von Stadtamtsdirektor Wairinger in vorbildlicher Weise besorgt.
Die drückende Wohnungsnot der Nachkriegszeit veranlaßten den Gemeindebeamter Hans Wairinger im Siedlungswesen tätig zu werden. Er wurde 1954 Funktionär und Obmann der Gemeinnützigen Bau- Wohnungs- und Siedlervereinigung Wallsee – Stadt Haag. In dieser Funktion trachtete er, sowohl den Eigenheimbau als auch den Mietwohnbau, zu fördern. Die ersten Wohnhausanlagen am Siedlungsring und in der Bahnhofstarße waren das Werk Wairingers.
Genau so exzellent und eindrucksvoll waren seine etwa 600 Trauungsansprachen, die bei vielen Brautpaaren unvergeßlich blieben.
Seite 40-jährige Tätigkeit im kommunalen Bereich machten ihn zum besten Kenner der vielen Aufgaben einer Gemeinde.
Bei der Schaffung der Fremdenverkehrseinrichtungen in der Stadt Haag war er in Zusammenarbeit mit Bürgermeister Ernst Huber und Amtsrat Johann Hintermayr vielseitig tätig.
Obwohl Hans Wairinger stets ein politischer Mensch war, hat er immer Parteipolitik von seiner Aufgabe als objektiv handelnder Gemeindebeamter getrennt. Dafür wurde ihm immer wieder von allen Fraktionen, die im Gemeinderat der Stadt Haag vertreten waren, höchte Anerkennung, Hochachtung und Lob gezollt.
Neben vielen Anerkennungen und Ehrungen des Landes NÖ, Vereinen, Vereinigungen war der Höhepunkt sicherlich die Verleihung des Goldenen Ehrenringes der Stadtgemeinde Haag erfolgte 1982 die Würdigung seiner Verdienste. (Quelle: Herbert Stoschek)