Revolution von 1848/1849 im Kaisertum Österreich
Die Revolution von 1848/1849 in Österreich war Bestandteil der bürgerlich-demokratisch motivierten Revolutionen von 1848/1849, die einen großen Teil Mitteleuropas erfassten. Nach der Februarrevolution 1848 in Frankreich griff der Geist der Revolution rasch auch auf das Kaisertum Österreich mit seinen Kronländern über. Dabei wurde der Vielvölkerstaat Österreich von heftigen Aufständen in der Hauptstadt Wien und von revolutionären Unruhen in den unter seiner Herrschaft stehenden Ländern bedroht. Dazu gehörten unter anderem die Aufstände im Königreich Böhmen, im Königreich Ungarn und im oberitalienischen Königreich Lombardo-Venetien, wo das Königreich Sardinien-Piemont den Revolutionären zu Hilfe kam. In allen diesen Regionen hatten die Aufständischen ähnlich wie in den Staaten des Deutschen Bundes eine liberale und demokratische Veränderung der Regierungspolitik und das Ende der Restauration zum Ziel. Die ungarische, böhmische und italienische Erhebung zielten darüber hinaus auch auf die Emanzipation der jeweiligen Volksgruppen innerhalb des habsburgischen Herrschaftsgebietes ab.
Alle in drei Wellen erfolgten Erhebungen wurden blutig niedergeschlagen und blieben bis auf einen Thronwechsel ohne Resultat.
Fazit
In Österreich selbst gingen die Errungenschaften der Märzrevolution zum größten Teil verloren und das Land trat in die Phase des Neoabsolutismus ein. In verschiedenen Verfassungsentwürfen, beginnend mit der nur drei Wochen bestehenden Pillersdorf'schen Verfassung von 1848 und der Oktroyierten Märzverfassung von 1849, die durch das Silvesterpatent von 1851 aufgehoben und durch das Oktoberdiplom von 1860 teilweise wieder bestätigt wurde, wurde die formelle Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz festgehalten.
In den Kronländern hatte die Revolution hingegen eine Landreform, die Bauernbefreiung und wirtschaftlich die Durchsetzung des Kapitalismus im Königreich Ungarn zur Folge.
Das Ende des Feudalzeitalters
Schließlich erreichten nur die Bauern, was sie wollten, nämlich die Aufhebung der Grunduntertänigkeit und damit des Feudalsystems, allerdings nur gegen entsprechende Ablösezahlungen. Die bürgerlichen Ziele, Gleichheit, Mitbestimmung, Wahlrecht, Lehr- und Lernfreiheit, Meinungsfreiheit, wurden zwar festgeschrieben, waren aber im Neoabsolutismus vorerst ausgesetzt und wurden erst viel später verwirklicht. Die Anliegen der Arbeiter, der Nationalitäten, der Frauen wurden hingegen weiter unterdrückt. Doch 1848 bedeutete das formelle Ende des Feudalzeitalters und den ersten Start des Parlamentarismus und der demokratischen Mitbestimmung.
Für Haag bedeutete dies Änderung ebenfalls das Ende der Grundherrschaften - vor allem der Salaberger Herren. Es gab in der Folge viele Änderungen:
- 1849 das k.k. Steueramt, das anstelle der Grundherrschaften von nun an die Steuern einhob
- 1849 das erste Bezirksgericht installiert
- 1850 ein Polizeiposten installiert
- 1861 eine Gemeindestube eingerichtet
- 1871 eine Sparkasse gegründet
- und vieles mehr.