Haus-Chroniken von Haag

Nach Katastralgemeinden - von damals bis heute

Kriegsopfer- und Behindertenverband, Ortsgruppe Haag

In der Zwischenkriegszeit gab es eine Vielfalt von Kriegsopfervereinen. Die Anliegen der Kriegsbeschä­digten und Hinterbliebenen des Ersten Weltkrieges ver­trat in den dreißiger Jahren die „Kriegskameradschaft". Durch die Schaffung des „Einheitsverbandes der Kriegsopfer Österreichs" im Jahre 1936 wurden die mei­sten früheren Verbände in ihrer Vertretungsfunktion un­wirksam. Die Auflösung von insgesamt neun zentralen Verbänden im Jahre 1937 war die Folge. Ab der An­nexion Österreichs gab es bis Kriegsende nur den natio­nalsozialistischen Kriegsopferverband.

Bis vor dem 1. September 1939 hatte Österreich aus dem Ersten Weltkrieg 115.000 Rentenberechtigte. Nach 1945 gab es über eine halbe Million Rentenbezieher.

Frühere Funktionäre der vor dem Krieg aufgelösten Kriegsopferorganisationen wurden schon im Frühjahr 1945 aktiv und bemühten sich, eine einheitliche Vereini­gung aufzubauen. Als Gründungsmitglieder sind in der Chronik der KOV-Ortsgruppe Haag verzeichnet: Franz Pramhas, Johann Hintermayr, Josef Breiteneder, Franz Lehbrunner, Anna Ripl und Karl Schepan. Von 1946 bis 1949 leitete Franz Pramhas die Ortsgruppe. Ihm folgte Johann Hintermayr als Obmann, der bis heute (1982) die Ortsgruppe führt. Neben Wohltätigkeitsver­anstaltungen ist die Großtombola im Jahre 1950 erwäh­nenswert, deren Teilerträgnis dem Bau des Kriegerdenk­males (1955) zugeführt wurde.

Die Ortsgruppe setzte sich 1950 aus 160 Personen —Frauen und Männer — zusammen. Inzwischen sank die Zahl bis unter einhundert. Wenn auch die Sorgen in wirtschaftlicher Hinsicht zurückgegangen sind, so blei­ben neben der Pflege der Kameradschaft noch manche Arbeiten. Dabei ist die Kontaktpflege als Vorsorge ge­gen die Vereinsamung der älter werdenden Mitglieder ein wesentliches Anliegen der Ortsgruppe.

Durch die Statutenänderung ist es auch den zivilen Behinderten nun möglich, sich dem „Kriegsopfer- und Behindertenverband" anzuschließen.