Haus-Chroniken von Haag

Nach Katastralgemeinden - von damals bis heute

Jagdgesellschaft Haag

Über das Wirken der Jagdgemeinschaft vor dem Ersten Weltkrieg liegen leider keine geschichtlichen Aufzeich­nungen vor. So kann man nicht eruieren, wann sich erst­mals bei uns eine Jagdgesellschaft gebildet hat.

Das derzeitige Konsortium besteht nachweislich seit dem Jahre 1922. Es trat an die Stelle des alten und er­stellte neue Statuten. Ihm obliegt als Pächter des Jagdgenossenschaftsgebietes Haag (identisch mit dem Gemein­degebiet) die Erstellung eines Abschußplanes für das Schalenwild, die Beachtung der Jagdgesetze, die Wild­pflege, die Heran- und Fortbildung der Jäger, weiters die üblichen Aktivitäten zur Hebung des Gemeinschafts­lebens und des jägerlichen Brauchtums. Unter den jähr­lich wiederkehrenden Aufgaben ist noch die Rechnungs­legung zu erwähnen, die neben dem Wildabschuß auch alle Einnahmen und Ausgaben der Jagd ausweist.

Die Jagdpacht (Jagdpachtschilling) wird zwischen dem Vorstand (Jagdausschuß) und den Vertretern der Jagd­genossenschaft jeweils für eine Jagdperiode (6 Jahre) festgelegt. Das vereinbarte Pachtgeld wird jährlich bei der Stadtgemeinde Haag zur Auszahlung an die Besitzer von land- und forstwirtschaftlichen Grundflächen depo­niert.

Im Jahre 1935 gab es 71 Konsortiumsmitglieder. 1981 gehörten dem Jagdverband 87 Weidmänner an; 52 bilde­ten das Konsortium und 35 waren Gäste.

Hans Forstmayr hat 1966 das Erbe seiner bewährten Vorgänger (Johann Lichtenberger von 1922 bis 1953 und Johann Gruber von 1953 bis 1966) übernommen und ist seither als Jagdleiter erfolgreich tätig. 

Während sich die Weidmanns-Kameradschaft eines stei­genden Ansehens erfreut, vermehren sich die Sorgen um die zunehmenden Krankheiten bei einigen Wildarten. So müssen zum Beispiel, um das Fasanwild zu erhalten, jährlich 400 bis 500 Jungfasane eingesetzt werden. Der Nachwuchs der Hasen, der in den vergangenen Jahren stark rückläufig war, hat sich im Jahre 1981 überraschend gebessert. Sehr bedauerlich ist die Situation bei den Rehen; mehr als ein Drittel dieser Wildart kommt durch den Straßenverkehr um.

In der Regel werden jährlich neun bis zehn Treibjagden veranstaltet. Der im Jahre 1981 erzielte Wildabschuß wird nun mit dem Ergebnis des Jahres 1935 (vergleichs­weise in Klammern) gegenübergestellt:

452 Hasen (1292), 472 Fasane (1001), 0 Rebhuhn (347), 12 Schnepfen (9), 5 Füchse (2), 1 Wildschwein.

Im Jagdjahr 1980 wurden 382 Stück Rehwild erlegt; die­ses verteilt sich auf: 37 Böcke der Klasse I, 58 Böcke der Klasse II und 85 Böcke der Klasse III, zusammen 180; die Altgeißen, Geißkitze und anderes Rehwild ergaben 202 Stück einschließlich der 128 Unfallrehe.