Freiwillige Feuerwehr Pinnersdorf
Dem Beispiel des Haindorfer Löschzuges folgend, entstand am 8. Mai 1904 unter Hauptmann Josef Hörtler eine gleichartige Feuerwehrabteilung, die noch im selben Jahr ihre Feuertaufe erhalten hat, als das Mitterndorfergut brannte.
Als wesentlicher Markstein in den Anfangsjahren der Pinnersdorfer Wehr gilt das Jahr 1907, denn mit 14. März dieses Jahres wurde der bis dahin bestehende dritte Löschzug in ein selbständiges Kommando umgewandelt. Die Amtszeit des seit 28. April 1907 gewählten Hauptmannes Josef Oberrather wurde am 3. Jänner 1909 jäh beendet, als rodelfahrende Kinder ihn am Schlossberg in Salaberg niederstießen und tödlich verletzten. Dem Verunglückten wurde an der betreffenden Stelle ein Marterl errichtet.
Ein großes Fest für die FF Pinnersdorf war der am 3. Juni 1928 abgehaltene Bezirksfeuerwehrtag, verbunden mit dem 24jährigen Bestandsjubiläum. Der Schlosshof in Salaberg vermittelte einen geeigneten Rahmen zur festlichen Feier der Feldmesse.
Mit Begeisterung nahmen die Wehrmänner am 6. September 1932 an der Übung mit der ersten Motorspritze teil. Die Weihe dieses neuen Löschgerätes fand in einer sehr feierlichen Form am 7. Mai 1933 in Salaberg unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt.
Die Florianifeier des Jahres 1960 gestaltete sich bei der Weihe des ersten Kraftfahrzeuges vom Typ „Opel-Blitz" LLF (Leichtes Löschfahrzeug) zu einem besonders eindrucksvollen Ereignis für alle Mitglieder, Freunde und Gönner der Haager Wehren.
Eine weitere erwähnenswerte Ausrüstung ist die 1965 angeschaffte neue Tragkraftspritze (TS), speziell aber das am 3. November 1972 um S 260.000,— gekaufte Kleinrüstfahrzeug (KRF).
Anstelle des 70 Jahre alten Zeughauses in Knillhof 26 (Hörtler) baute man in der Zeit zwischen 1974 und 1976 im Zentrum der Rotte Pinnersdorf, in Knillhof 21, ein neues Gebäude, das folgende Geräte bzw. Fahrzeuge verwahrt (Stand vom 31. 12. 1981): Ein LLF-Normalausrüstung, ein KRF mit Stromerzeuger, eine Tragkraftspritze 8-R 750 VW-Vollautomat, eine TS 6-C 6 Rosenbauer, eine Homa-Schmutzwasserpumpe 1200, zwei Komet-Schwerschaumrohre mit Zumischer, drei Stück Preßluftatmer BD-73, drei Stück Reserveflaschen, ein Stück Anbauseilwinde 12 t, ein Stück Fahrzeugfunkgerät, zwei Stück Handfunkgeräte und eine Zille.
Die Zeughauseinweihung erfolgte nach der Abhaltung der traditionellen Florianimesse am 2. Mai 1976.
Seit 1945 hat die FF Pinnersdorf 91 Brandbekämpfungsausfahrten und 193 technische Einsätze zu verzeichnen. Die Reihe der Kommandanten lautet: Josef Hörtler (1904-1907), Josef Oberrather (1907-1909), Josef Nagelstrasser (1909-1919), Johann Nagelstrasser (1 Monat im Jahre 1919), Josef Nagelstrasser, späterer Bürgermeister (1919-1938), Josef Adlberger (1938-1945), Stefan Pieringer (1945-1946), Johann Nagelstrasser (1946-1947), Franz Weindlmayr (1947-1962), Michael Auer (1962-1965), Karl Zeitlhofer (1965-1971) und Johann Weindlmayr seit 1971.
Am 31. Dezember 1981 betrug der Mitgliederstand 85 Mann. Alle Freiwilligen Feuerwehren Niederösterreichs wurden durch das Landesgesetz vom 12. Dezember 1969 vom Vereinsstatus entbunden und zur Körperschaft des öffentlichen Rechtes erhoben.