Haus-Chroniken von Haag

Nach Katastralgemeinden - von damals bis heute

Freiwillige Feuerwehr Haindorf

Über Anregung des Kommandanten der FF Haag, Karl Weißengruber, wurde unter Bürgermeister Josef Aigner in der Gemeinderatssitzung vom 25. August 1894 be­schlossen, in Haindorf eine Feuerlöschspritze zu statio­nieren. Das war eigentlich das Geburtsjahr der Haindorfer Wehr, wenngleich das Kommando dieses errichteten Löschzuges bis 1907 der FF Haag beibehalten blieb.

Der Chronist Franz Weichselbaum bezeichnet den Landwirt Johann Witzlinger als den eigentlichen Grün­der der FF Haindorf, denn dieser motivierte innerhalb eines Jahres 20 Männer zum Feuerwehrdienst. Mit dem Jahr 1895 übergab die Haager Feuerwehr ihre alte Sprit­ze den neuen Feuerwehrmännern in Haindorf.

Im Frühjahr 1896 wurde bei Aichberger in Oberndorf das erste Zeughaus erbaut und die Feuerlöschspritze, die bisher im Grubergute in Oberndorf untergebracht war, hatte ab nun ihr eigenes Depot. 1905 wanderte dieses er­probte Löschfahrzeug zum neugegründeten Löschzug nach Pinnersdorf, und Haindorf erhielt wiederum vom Kommando in Haag eine Handdruckspritze.

Wie bereits unter FF Haag berichtet, lösten sich die Löschzüge Haindorf und Pinnersdorf im Jahre 1907 vom Feuerwehrverband Markt Haag, womit drei selb­ständige Feuerwehren entstanden. Die gute Zusammenar­beit blieb weiter aufrecht und es gab keine Grenzen, ein­ander bei Bränden beizustehen.

Für eine möglichst erfolgreiche Brandbekämpfung wur­den folgende Anschaffungen getätigt: 1909 ein Hydrophorgerät (mechanisches Pumpgerät), 1912 das Feuermeldetelefon in Lichtenberg, 1931 eine Motor-Trag­-Kraftspritze, 1947 wurde ein Wehrmachtslastkraftwagen zu einem Löschfahrzeug umgebaut, 1957 Ausrüstung eines VW-Kombi als Löschfahrzeug, 1962 VW-Automatic-Tragkraftspritze, 1964 Schlammpumpe; 1968 .musste wegen des Autobahnbaues ein neues Zeughaus auf einem Grundstück Johann Stöcklers errichtet wer­den, und 1973 erhielt die Wehr einen LF-UNIMOG.

Die Einnahmen der Feuerwehren bestehen aus Beihilfen des Landes und der Gemeinde, aus Spenden der Stadt­sparkasse und aus privaten Sammlungen, sowie aus den Erträgnissen eigener Unterhaltungsveranstaltungen.

In den Annalen der FF Haindorf sind bis 31. Dezember 1980 114 Brandeinsätze ausgewiesen. Dabei ist zu be­rücksichtigen, dass von 1938 bis Kriegsende die Auf­zeichnungen fehlen. Während sich die Brandkatastro­phen vergleichsweise zu jenen vor 50 Jahren verringer­ten, sind allein in den letzten 15 Jahren rund 150 techni­sche Einsätze registriert worden.

Die Geschicke der FF Haindorf leiteten die Männer: Jo­hann Witzlinger (1894-1907), Franz Reitzinger (1907-1914), Johann Witzlinger (1914-1918), Leopold Aichberger (1918-1920), Franz Kreismayr (1921-1928), Michael Kirchberger (1928), Johann Gruber (1928-1945), Johann Reitzinger (1945-1953), Franz Stöckler (1953-1955), Johann Stöckler (1955-1980). Die Wehr hatte 1981 62 Mitglieder, deren Kommandant seit 1980 Stefan Huter ist.