Bezirksbauernkammer Haag
Zur Vertretung der Interessen der Land- und Forstwirtschaft in Niederösterreich, zur Beratung der Land- und Forstwirte und zur Durchführung der Aufgaben, die der Förderung der Land- und Forstwirtschaft dienen, wurde auf Grund des NÖ Landwirtschaftskammergesetzes des Jahres 1922 in der Folge in jedem Gerichtsbezirk eine Bauernkammer errichtet.
Zum Haager Kammerbezirk zählten ursprünglich rund 2000 Betriebe mit einer Gesamtfläche von 24.885 Hektar. Davon entfielen auf Äcker 56 Prozent, auf Wiesen und Weiden 27 Prozent und der Rest von 17 Prozent auf Waldungen. Inzwischen sind die zu betreuenden Betriebe auf 1589 abgesunken. Für den nicht mit den Arbeiten einer Bezirksbauernkammer vertrauten Leser sind folgende Aufgabenstellungen bemerkenswert:
Die seinerzeitige Hebung des Obstbaues, die Gründung einer Obstbaumschule in Haag, weiters die Errichtung einer Musterdüngerstätte in Altenhofen und die Initiativen für Pferdezüchtungen und nicht zuletzt die mannigfachen Rinderschauen waren bedeutende Schwerpunkte der neuen Interessensvertretung. Später folgten die Auswertungen und praktischen Anwendungen der Ergebnisse über die Düngungsversuche und der Schädlings-und Unkrautbekämpfungen. Die breitangelegten Informationen zur Erreichung besserer Ernteerträge gingen Hand in Hand mit der Berücksichtigung der veränderten Marktbedürfnisse. Die ständigen Bestrebungen für die Viehzuchtförderungen trugen zur Steigerung der Lebensmittelproduktion maßgeblich bei. Das am 30. Oktober 1966 neu eröffnete Haus der Landwirtschaft mit Internatsschule unterstreicht sichtbar die der Kammerarbeit obliegende Bedeutung in unserer Zeit.
Wegen der gebotenen Kürze kann nicht auf die vielfältigen Tätigkeiten einer Kammer eingegangen werden, die zur Wahrung der persönlichen Anliegen jedes einzelnen Mitgliedes täglich zu leisten sind. Aber die Persönlichkeiten, die diesen Aufgaben dienten, wollen wir noch gerne festhalten:
Obmänner:
Franz Gerstmayr (1922-1928),
Stefan Mayrhofer (1928-1938),
Ökonomierat Josef Safratmüller (1945-1955),
Nationalrat Ökonomierat Rudolf Graf (1955-1970),
Ökonomierat Max Mayrhuber seit 1970.
Sekretäre:
Ing. Karl Hinterdorfer (1925-1938),
Dipl.-Ing. Hermann Stockhammer (1945-1946),
Ing. Karl Fritsch (1946-1963),
Dipl.-Ing. Josef Dorn (1963-1975),
Dipl.-Ing. Gerhard Hirmann (1975-1978)
und ab 1978 ist Ing. Franz Buber eingesetzt.
Sekretärinnen:
Helene Richter (1946-1950),
Liselotte Stampe (1950-1953),
Helene Klikovits (1953-1955),
Reinfriede Grüner seit 1955.
Von 1938 bis 1945 gab es keine Kammervertretung im Sinne des Landwirtschaftskammergesetzes. Während dieser Notzeit wurden die bäuerlichen Agenden durch den Reichsnährstand ausgeübt.