Haus-Chroniken von Haag

Nach Katastralgemeinden - von damals bis heute

Beiträge zur Baugeschichte und Kunsthistorischen Bestandsaufnahme

Von Peter König

Im Südwesten der Stadt Haag erhebt sich Schloss Sala­berg, ein weitläufiges Bauwerk, dem besonderes kunst­geschichtliches Interesse gebührt.

Über die wechselhafte Geschichte des Schlosses und sei­ner Besitzer hat Dr. Ernst Werner überaus verdienstvol­le Studien in dem Buch „Von der Ennswaldsiedlung zur niederösterreichischen Stadt Haag" (1956) veröffent­licht. Nach dieser Darstellung aus historischer und kul­turhistorischer Sicht soll hier eine Zusammenfassung der Baugeschichte und eine kunsthistorische Würdigung unternommen werden.

Bedauerlicherweise ist das Herrschaftsarchiv, das bis 1945 sicherlich noch vollständig vorhanden war, nicht aufgearbeitet worden. Wohl hat der St. Pöltner Archiv­direktor Univ.-Prof. Dr. Ernst Klebel, der sich im Rah­men einer größeren Arbeit über barocke Architektur auch mit Salaberg beschäftigte, einige wichtige Daten zur Baugeschichte vom Anfang des 18. Jahrhunderts im Archiv aufgefunden und in einem Manuskript festgehal­ten. Zu seinem Bedauern fand er — unter größtem Zeit­druck stehend — unter den Baurechnungen nur Namen von Handwerkern, jedoch nicht von für Salaberg tätigen Künstlern. Um so erfreulicher ist der Fund eines Doku­mentes, auf das mich Frau Dr. Renate Mayrhofer-Berger liebenswürdigerweise hingewiesen hat. Es handelt sich um den Kontrakt für einen Großteil der Gartenpla­stiken, den der Bauherr Franz Ferdinand Graf Salburg mit dem Wiener Bildhauer Johann Stanetti im Jahre 1705 abgeschlossen hat.