Vogteirechte
Vielfach behielten die Stifter von Kirchen und Kirchenlehen die Vogtei sich und ihren Nachkommen bevor und bezogen von den Gütern Vogteiabgaben. Es ist daher anzunehmen, dass zunächst die Blutsverwandten Bischof Gunthers, des Stifters der Haager Güter an Bamberg, mit der Vogtei beauftragt waren. Falls aber die Familie Gunthers bereits erloschen war, dürfte die Vogtei von seinen bischöflichen Nachfahren an ihnen genehme Adelsfamilien vergeben worden sein. Nach Erdinger und anderen Historikern" sind die Vogteirechte als Bamberger Lehen auf die angeblichen Blutsverwandten Bischof Otto I. des Heiligen (1103-1-30. 6. 1139), die Markgrafen von Steyr übergegangen" und kamen nach deren Aussterben in den Besitz Ottokars von Böhmen und schließlich in die Hände der Habsburger.
Es war nun nicht so, dass sich der Landesfürst selbst um die Vogtei gekümmert hat. In der Regel überließ er sie als Afterlehen einem in der Nähe ansässigen Adelsgeschlecht oder einem seiner Ministerialen.