Haus-Chroniken von Haag

Nach Katastralgemeinden - von damals bis heute

Urkunde vom 1. Juli 1002 über die Schenkung von Winnersdorf durch Heinrich II. an Ritter Pilgrim

Von größter Wichtigkeit für Haag ist jedoch die Schenkung von "Uuv(izi)nesdorf" und bis zu 100 Huben vom benachbarten Wald am 1. Juli 1002 durch König Heinrich II. an seinen (Ministerialen und) Ritter Pilgrim. Dieser Ort lag in "Ostarrike", in der Grafschaft Heinrichs I. von Babenberg. Mit diesem Uuv(izi)nesdorf hat sich Karl Lechner eingehend auseinandergesetzt. Er führt im wesentlichen an, dass mit der Urkunde auch der Besitz des Ortes und der 100 Huben Wald später an Bamberg gekommen sein müsse. Der Besitz liege in Österreich, und eigentlich komme nur die Haager Gegend mit dem Haager Wald dafür in Frage. Der Vermerk "De Winestorh" auf der Rückseite der Urkunde, der noch aus dem 11. Jh. stamme, lasse darauf schließen, dass das heutige Winnersdorf damit gemeint sei, das im Landschematismus von 1795/96 und 1821/22 als das "Dörfl" Winersdorf am Haager Wald mit vier Häusern verzeichnet ist. In der Theresianischen Fassion 1751 seien fünf "Windischdorfer" Güter verzeichnet, die aber auf nur vier Bauern aufgeteilt seien. Im Gleinker Urbar 1308/12 seien zu "Windischdorf" noch fünf Bauern angeführt.

Das um 1120 gegründete Kloster Gleink sei auch mit Bamberger Lehen, darunter fünf Gütern zu Windischdorf, ausgestattet worden. Bischof Gunther habe aber seine Güter zu "Wouzesdorf und Hage" durch Friedrich dem Hochstift Bamberg vermachen lassen. Dieses Wouzesdorf sei aber nichts anderes als das Uuvizinesdorf des Jahres 1002.

Weigl gibt zwar an, dass dieser Ort nicht mit Winnersdorf gleichgesetzt werden könne, da dieses 1264 und 1300 Windischdorf geheißen habe, und eine sprachliche Ableitung daher nicht möglich sei. Der Dorsalvermerk "De Winestorh" der Urkunde von 1002 scheint aber eher Lechner Recht zu geben, um so mehr deshalb, weil das "izi" beim Ortsnamen Uuv(izi)nesdorf im Original auf einer Rasurstelle steht.