Haus-Chroniken von Haag

Nach Katastralgemeinden - von damals bis heute

Die Haager Vogtei als Afterlehen der Habsburger im Besitz der Kuenringer

Es gibt eine weitere Urkunde, die nur drei Jahre später, am 8. Jänner 1285, ausgestellt worden war", in der "LIVTOLD" und Heinrich, Brüder von Kuenring, ihrem Ritter Ruger von Zaucha Lehen bei Aggsbach übergaben. Damit wird klar, dass Rudolf CHVNINGIUS und sein Bruder Heinrich des Urkundenauszuges von 1282 nur "LIVTOLD von CHVNRING" und dessen Bruder Heinrich sein können.

Außerdem wird klar, dass die Kuenringer die Vogtei über den Haager Besitz Bambergs als Afterlehen der Landesfürsten innehatten. Diese konnten sie aber nur von den Habsburgern oder, was wahrscheinlicher ist, schon von König Ottokar von Böhmen zu Lehen erhalten haben, da Ruger von Zauch schon nach 1250 als Lehensmann der Kuenringer aufscheint. Als nun die Habsburger 1279 die Vogtei an Bamberg zurückgaben, verloren die Kuenringer ihre landesfürstliche Belehnung und mussten den Vogteisitz, die Burg Salaberg, drei Jahre später ebenfalls an Bamberg zurückstellen, wodurch Ruger von Zauch seine Stellung als Vogt einbüßte. Die Kuenringerbrüder verwendeten ihn jedoch weiter als Richter von Spitz und verliehen ihm, wohl als Ausgleich für die verlorene Burghut zu Salaberg, Lehen bei Aggsbach. So kam es, dass wir einen Teil des Geschlechtes Zaucha, nämlich die Nachkommen Rugers I., plötzlich im Raum Wachau/St. Pölten wiederfinden.

Wichtig ist schon die erste Nennung der Burg Salaberg im Jahre 1282, die wohl schon längst als Vogteisitz gedient haben muss