Die Rohrbacher
Damit ist es wohl an der Zeit, auch etwas auf die Rohrbacher einzugehen, die bisher nur kurz erwähnt wurden, da ihre Anfänge etwa 100 Jahre später liegen als die der älteren Rittergeschlechter. Ulrich ist der erste von ihnen, der in der Gegend auftaucht. Am 30. November 1375, tritt er in der Eigenschaft eines Landrichters ob der Enns auf. Damals war Heinrich V. von Wallsee Landeshauptmann ob der Enns. Er verhalf dem Rohrbacher, seinem Gefolgsmann, zu dieser wichtigen Stelle. Dieser war sozusagen des Wallseers verlängerter Arm im Landgericht ob der Enns. In der gleichen Eigenschaft findet sich Ulrich noch in drei Urkunden des Jahres 1376. 1377 kommt er, ohne dass seine Stellung näher bezeichnet wird, als Mitsiegler einer Urfehdeurkunde vor, und 1379 ist er in einer Seitenstettner Urkunde zusammen mit seinem Bruder Lienhard von Rohrbach -
Ulrich war, das wurde schon gesagt, Vogt von Haag. Auch 1387 kommt er vor. Sein Bruder Lienhard war ebenfalls Wallseer Gefolgsmann. Er wurde 1379 als Ritter Georgs von Wallsee aufgeführt und war im gleichen Jahr Wallseer Burggraf zu Senftenberg.
Ein Wolfgang von Rohrbach tritt 1394 als Vogt von Wels auf 41, und ein Hans von Rohrbach ist 1405 Hofrichter zu Seitenstetten. Er brachte es 1432 zum Hofmarschall Herzog Albrechts von Österreich. Auch 1456 findet er sich noch in einer Wallseer Urkunde 44 . Er war es auch, der 1418 Klingenbrunn von Friedrich dem Zauchinger kaufte, das über 200 Jahre im Besitz der Rohrbacher blieb. Da es sich bei der vorliegenden Arbeit um keine Genealogie ritterlicher Geschlechter, sondern um einen Abriß der Haager Frühgeschichte handelt, mögen diese wenigen Vertreter der Rohrbacher genügen. Sie waren es wahrscheinlich auch, die sich die Burg Rohrbach am gleichnamigen Bächlein unweit der Zaucha bauten und das Geschlecht der Zaucha immer mehr aus seiner alten Position im Süden des Haager Raumes verdrängten.