Haus-Chroniken von Haag

Nach Katastralgemeinden - von damals bis heute

Bambergischer Besitz

Es ergibt sich nun die Frage nach der Größe dieses Bamberger Besitzes. Im wesentlichen umfasste er das Gebiet der heutigen Pfarre Haag einschließlich der in der Gemeinde Weistrach liegenden Katastralgemeinde Rohrbach. Diese letztere dürfte überhaupt erst durch Rodung des Südteiles des Haager Waldes entstanden sein, der wohl ursprünglich eine Waldgrenze zwischen den bayrischen Siedlungen im Norden und dem alten Slawengebiet im Süden war, das sich von der Steiermark her bis gegen Weistrach erstreckte und noch 200 Jahre nach Gründung der 2. Ostmark zum Einflussgebiet der steirischen Markgrafen und nicht der Babenberger gehörte. Auch in der Katastralgemeinde Rohrbach finden sich uralte slawische Rodungsenklaven, wie etwa das bei Rohrbach liegende Windberg, vor allem aber das noch in der Haager Katastralgemeinde Holzleiten liegende Winnersdorf.

Nach Nordosten zu ist das Bamberger Gebiet durch den Raum von Strengberg/Achleiten begrenzt, der durch einen Tauschvertrag Kaiser Heinrich II. 1011 an das Kloster Tegernsee kam, und nach Nordwesten liegt das Gebiet der Valentiner Katastralgemeinde Endholz, das größtenteils zum Kloster Erla lehenbar war. Die Westgrenze bildet zunächst der beim Raabberg entspringende Lembach gegen die Katastralgemeinde Hofkirchen (St. Valentin), dann aber die Erla gegen die Kgd. Aigenfliessen (Ernsthofen) und die Gemeinde Haidershofen.