Haager Frühgeschichte
Von Franz Steinkellner
Die älteren Geschichtsschreiber von Haag, wie etwa Anton Erdinger, hatten bei weitem noch nicht jene Quellen zur Einsicht, wie wir sie heute zur Verfügung haben. Es ist deshalb kein Wunder, wenn ihre Darstellung der frühgeschichtlichen Ereignisse mit Fehlern behaftet ist.
Für mich stellte sich daher die Aufgabe, die vorhandenen schriftlichen Arbeiten an Hand des immer reichhaltiger werdenden gedruckten Quellenmaterials auf ihre Stichhaltigkeit zu überprüfen, bisher gemachte Fehler zu widerlegen und zu versuchen, eine quellenmäßig begründete Haager Frühgeschichte zu erstellen. Dabei sei bewusst auf die Darstellung von Zeiträumen aus der allgemeinen deutschen Frühgeschichte verzichtet. Sie kann in jedem beliebigen österreichischen Geschichtswerk nachgelesen werden. Nur dort, wo sie sich für das Verständnis lokalgeschichtlicher Vorgänge als unbedingt nötig erweist, soll etwas auf sie eingegangen werden.
Doch nun zur Sache.
Spuren menschlichen Lebens auf Haager Boden finden sich erstmals in der jüngeren Steinzeit, wie die Funde zu Krottendorf, Porstenberg und Schudutz bezeugen. Von da an vergehen Jahrtausende, ehe die Vorgeschichte neuerlich Reste menschlicher Tätigkeit preisgibt.