Hauptplatz 11
EZ. 53, Murschibauer Haus Nr. 53, Hauptplatz Nr. 11
Aus den Protokollbüchern der Herrschaft Salaberg:
3. 1. 1737 | Abhandlung aines leedigen Pupillen zu Haag | nachdeme Veith Feraberger, gewester Pipill, und Pökhenjung, beÿm Zacharias Grueber zu Hag verstorben, alß ist über dessen vorhandener Verlassenschaft anheunt dato die obrigkheitliche Verhandlung gepflogen worden … zum verthaillen übrig verbleiben 28fl. 31X 1¼ß … Florian Ferabergers beÿ Maria Töchterl, weÿland Hans Ferabergers selig an der Kumpfmüll zu Piberbach hinterlassene 5 Kinder, Simon Feraberger gewesten Inwohners 2 Kinder … |
Aus den Kirchenbüchern von Haag:
25. 6. 1658 | Paul Franck Maria (Käpl) uxor | |
29. 1. 1674 | Paul (2. Ehe) Franck Elisabeth (Agl) uxor | |
27. 2. 1680 | Georg Fellner Elisabeth (Franck) uxor | |
9. 12. 1682 | Georg (2. Ehe) Fellner Barbara Maria (Lempeckher) uxor | |
26. 8. 1712 | Mathias Godfridt Stainmüllner Maria (Fellner) uxor | |
15. 2. 1724 | Bartholomä Schuemacher Maria Rosalia (Stainmüllner) uxor | |
9. 9. 1726 | Trauung / Kauf | Zacharias Grueber Maria (Schabschneider) uxor |
11. 4. 1741 | Philipp Figlhuber Anna Maria (Grueber) uxor | |
17. 8. 1756 | Philipp (2. Ehe) Figlhuber Eva Maria (Ammerer) uxor | |
27. 1. 1761 | Mathias Mascherbauer Eva Maria (Figlhuber, 2. Ehe) uxor | |
17. 2. 1793 | Philipp (Sohn) Figlhuber Juliana (Wegschaider) uxor | |
11. 8. 1846 | Johann Eder Elisabeth (Bachmayr) uxor | |
17. 8. 1880 | Josef Schafelner Rosina (Eder) uxor | |
6. 5. 1913 | Franz Schafelner Maria (Leherbauer) uxor | |
2. 5. 1934 | Josef Winge Maria ( Schafelner) uxor |
Aus den Büchern der Herrschaft Rohrbach:
31. 12. 1792 | Kauf | Philipp Figlhuber, hiesig Herrschaft Klingenbrunnerischer Bürgers Sohn von Maschabaurn Haus im Markt Haag und künftiger Stifter desselben empfangt um den von Johann Georg Kröswang und Katharina dessen Ehewirthin käuflich an sich gebrachten halben Trackt des Bräuhaus zu Haag, bestehend in dem Bräuhausgewölb, dann Stallung und Stadl, wie auch in den Himbsenthall 5 Joch, item in dem Haidfeld 4¼ Joch und in Grubfeld 1¾ Joch Überländ Acker, das Lehen, Nutz und Gewöhr, worvon derselbe nach dem Kaufschillingswerth per 1200fl. zu bezahlen hat, die Grundbuchs Tax 68fl. 33x … |
27. 1. 1794 | Kauf | Philipp Figelhuber und Juliana dessen angehende Haußwirthin empfangen miteinander um die von ihrer Mutter Eva Maria Maschabäurin käuflich an sich gebrachte bürgerliche Maschabäurische Behausung in dem Markt Haag, samt darauf haftenden Back- und Schankgerechtigkeit mit 6¾ Tagwerch Uiberländ Äcker, das Lehen, Nutz und Gewöhr und haben dahero zu bezahlen von dem Kaufschillingswerth per 1525fl. die Grundbuchstaxen als 91fl. 30x … |
27. 1. 1794 | Heirath | Nachdem sich Philipp Figelhuber hiesiger Herrschaft Klingenbrunnerischer Unterthann, bürgerlicher Wirth und Bäckermeister in Markt Haag als Inhaber des halben Trakt der Kröswangerischen Behausung in Markt Haag samt 11 Joch ledigen anhero gehörigen Überländs Aecker … mit Juliana Weegschaiderin löblicher Dechantey Haagerisch und Herrschaft Sallabergische Vogt Unterthans Tochter von der bürgerlichen Weegschaiderischen Behausung im Markt Haag zu verehelichen gedenket, als lasset er sie neben ihme auf obbemelten halben Trakt der Krößwangerischen Behausung … um die Hälfte an das Lehen, Nutz und Gewöhr schreiben, wovon von dem Kaufschillingswerth per 1200fl. Zu bezahlen kommt das obrigkeitliche halbe Pfundtgeld … 35fl. 42x … |
17. 9. 1836 | Einantwortung | Bachmayer Elisabeth, ledigen Standes empfanget in Folge justizamtlicher Bewilligung de dato 17. September 836 Zahl 50 j. allein Nutz und Gewähr um das Wirths und Bäkenhaus im Markte Haag № 53, neben dem Pfarrhofe und Michael Gruber gelegen, samt den dazu gehörigen 36,2 □Klafter Acker als untrennbare Hausgründe und worauf die Bäcken und Wirthsgerechtigkeit radizirt sind … hierum war bisher Juliana Figelhuber, Wittwe allein begwähret, von welcher diese Realität in Folge Abfreiung nach absterben derselben de dato 17. September 836 und gerichtlicher Einantwortung von selben Tage an die obige Gewährnehmerin als Erbschaft um den Werth zu 1500fl. gekommen ist … |
30. 12. 1839 | Abhandlung | gepflogen bei der Herrschaft Klingenbrunn zu Rohrbach den 30. Dezember 1839 über das durch den Tod des Erben Paul Wegschaider der Nacherbin Elisabeth Bachmayr angefallene Substituziars Vermögen nach der Verfügung der Juliana Figlhuber, gewesenen Besitzerin des Gast und Bäckenhauses im Markte Haag № 53 … über das laut Totenscheines A erfolgte ableben des Paul Wegschaider am 12. Juni 1838 wurde das ihm aus der Juliana Figlhuber´schen Abhandlung B de dato 16. September 1836 № 48 zugefallene und eingeantwortete Erbvermögen von dem in der letztwilligen Anordnung de dato 7. September 1832 verfügten Substitutionsbrauch frei und es trat sonach für die ernannte Nacherbin Elisabeth Bachmayr die Wirksamkeit ihres Erbrechtes ein, welche zugleich den Anfall der neuen Erbschaft begründete … |
30. 12. 1839 | Einantwortung | von dem Justizamte der Herrschaft Klingenbrunn zu Rohrbach als Abhandlungs und rücksichtlich Substitutionsbehörde wird das durch den Tod des Paul Wegschaider als Juliana Figlhuberschen Fideniar Erben der substituirten Nacherbin Elisabeth Bachmayr nach Anordnung des Testamentes de dato 7. September 1832 angefallenen Substitutionsvermögen zu 4774fl. 17½x Cmze. über geschehene Berichtigung der Abhandlungsgebühren auf Grund der vorstehenden oberkuratorisch ratifizirten Abhandlung in das freie Eigenthum eingeantwortet, sofort die Erlöschung des Substitutionsbandes gerichtlich ausgesprochen und die gegenwärtig anerkannte Nacherbin ermächtigt, die das Erbvermögen ausweisende und sichernde Urkunde de dato 16. September 1836 beim hierortigen Depositenamte zu erheben und ds Kapital wegen der eintretenden Vereinigung des Forderungsrechtes mit der Zahlungspflicht in einer Person von den betreffenden Realitäten … |
7. 9. 1846 | Gewähr-Schein | empfangen Johann und Elisabeth Eder gemeinschaftlich Lehen, Nutz und Gewähr um das Gast- und Bäkenhaus № 53 im Markte Haag, welches neben dem Rusmaÿr´schen Gasthause und neben dem Stigler´schen Kleinhause daselbst gelegen und nach den neuesten Vermeßungs Resultaten an Hausgrund 36,2 □Klafter enthalten soll … darum war vorhin Elisabeth Bachmaÿr allein vergewähret gewesen, von der diese Realität laut Ehevertrages und mündlicher Aufsandung vom Juli laufenden Jahres um 1500fl. C.Mze. an die gegenwärtigen neuen Gewährnehmer gelanget … |
7. 9. 1846 | Gewähr-Schein | empfangen Johann und Elisabeth Eder gemeinschaftlich Lehen, Nutz und Gewähr um einen Trakt des ehemaligen Gröswang Bräuhauses (siehe Kartenausschnitt ganz unten), welcher im Markte Haag gelegen ist … darum war vorhin Elisabeth Bachmaÿr, ledigen Standes allein vergewähret gewesen, von der diese Realität laut Ehevertrages und mündlicher Aufsandung vom Juli laufenden Jahres um 100fl. C.Mze. an die gegenwärtigen neuen Gewährnehmer gelanget … |
Aus dem alten Grundbuch Klingenbrun, folio 14:
27. 1. 1794 | Kauf 1525fl. | Philipp Figlhuber Juliana uxor |
22. 7. 1830 | Einantwortung 750fl. | Juliana Figlhuber als Witwe |
17. 9. 1836 | Einantwortung 1500fl. | Elisabeth Bachmayr ledigen Standes |
22. 7. 1846 | Heirath 1500fl. | Johann Eder Elisabeth uxor |
13. 8. 1880 | Übergabeverkauf | Josef und Rosina (Eder) Schafelner |
Robbathen zur hiesigen Herrschaft: Jährlich acht Tage mit der Hand.
Aus dem handgeschriebenen "neuen" Grundbuch von Haag:
29. 7. 1880 | KV/ÜG | SCHAFFELLNER Josef und Rosina (Eder) |
23. 6. 1894 | Einantwortung | SCHAFFELLNER Josef |
31. 5. 1894 | Ehepakte | SCHAFELLNER Anna (½) |
22. 4. 1913 | Kauf | SCHAFELNER Franz und Maria |
24. 11. 1932 | Einantwortung | SCHAFELNER Maria (verheiratete WINGE) |
11. 1. 1946 | Übergabe | SCHAFELNER Franz |
7. 5. 1948 | Ehepakte | SCHAFELNER Hildegard (½) |
5. 11. 1954 | Einantwortung | SCHAFELNER Franz |
18. 10. 1955 | Ehepakte | SCHAFELNER Helga (½) |
5. 12. 1975 | Übergabe | SCHAFELNER Franz, *1949 |
Mit diesem Hause ist das radicierte Gast- und Bäckergewerbe verbunden.
Schafelner-Haus - Geschichtstafel
Mit Sicherheit kann davon ausgegangen werden, dass schon im 17. Jahrhundert in diesem Haus Brot gebacken wurde - um 1680 ist im Zusammenhang mit einem Verkauf des „Pöckherhaus“ die Rede. Um 1756 taucht erstmals der Begriff „Gastgöb“ in den Aufzeichnungen auf. Von dieser Zeit an diente das Haus immer als Bäckerei und Gastwirtschaft. Auch in späteren Aufzeichnungen wird das Haus als „Wirths- und Bäckerhaus“ bezeichnet.
1880 heiratete Josef Schafelner - lediger Sohn aus dem Winkelmeiergut in St. Valentin - die Tochter des damaligen Gastwirtes Johann Eder und gab damit dem Haus seinen derzeitigen Namen.
Ursprünglich war die Bäckerei im Hauptgebäude. Erst später wurde ein eigenes Bäckerhaus errichtet. Das Gewerbe des Bäckers wurde jedoch 1976 eingestellt und das Gebäude, in dem sich die Bäckerei befand, abgetragen. Bis 1977 wurde das Gasthaus durch Franz Schafelner junior renoviert und zum Spezialitäten-Restaurant ausgebaut.
Im Jahr 2002 wurde der Betrieb des Restaurants stillgelegt und nur mehr kurz durch einen Pächter als Gasthaus weitergeführt. Schließlich wurde im Jahr 2009 das Haus durch Patrik und Katrin Schafelner-Casserly zum Wohn- und Geschäftshaus umgebaut.
Text - Gerhard Obermayr
Personenstand von 1900
Aus dem Buch "Geschichte der Gemeinde und Pfarre Haag" von Mons. Johann Ev. Höllrigl:
Gasthaus und Bäckerei Josef und Anna Schafellner; Franz, Marie; Josef Lehofer, Hermann Reidl, Eduard Raffeis, Franz Stöger, Josef Holl, Johann Haidl, Josef Reichhuber, Anna Gruber, Theresia Gruber, Maria Kastner, Victoria Enengl, Maria Ruschak.