Badgasse 3
Nadler Hofstatt, Wirthschaft Nr. 30 - Gstetten EZ. 27
Aus den Kirchenbüchern von Haag:
5. 5. 1622 | Quittung | Georg Riener Catharina uxor quittieren Wollf Pichler und Susanna sein Ehewirthin wegen der erkhauften Hofstatt genanndt die Muckherlahen Hofstatt im Kirschendorf per 330fl. … Zeugen Wolf Reizinger und Hannß Prömaÿr … |
13. 10. 1638 | Inventarium | Auf absterben Wolfen Pichlers Nadlers in Khirschendorf welcher den 29. September mit Todt abgang und zu Erben hinterlassen seine Wittib Susana, dan aines eheleiblichen Brueder Simon Pichlers zwo Töchter Catharina Vallentin Riegers selig … heit dato geschäzt und ordentlich beschriben worden wie volgt … die Hofstatt in Khirschendorf Mugenlahner Hofstatt alda genant, mit den darzue gehörig Grundstückh ist geschäzt per 336fl. … 2 Khür 18fl.; 1 Eggn 45x; 2 Truchen ein Casten 2fl. 30x; 3 Mezen Khorn 3fl. 45x; 2 Mezen Haber 1fl. 30x … |
23. 11. 1638 | Andreas und Susanna (Riegler) Adlberger | |
17. 1. 1639 | Heyrathsbrief | Andre Adlberger an der Mukhenlachner Hofstatt im Khirschendorf Haager Pfarr, hat sich unlängsten zu Susanna weillandt Wolfen Pichler Nadler alda gesessen hinderlassner Wittib, christlicher Ortnung nach verehelicht und darbey, der zeitlich Gütter halber … 100fl. … |
17. 11. 1639 | Inventarium | nach dem Susanna Andre Adlberger im Khirschendorf, beneficiatischer Underthan, geweste Ehewirthin selig den 10 Novembris instehentes Jahr mit Todt abgang, also ist heut dato ihr Verlassenschaft von Grundt und Vogt Obrigkheit wegen … nachvolgent inventiert, beschrieben und geschätzt worden wie volgt … Erben zum Verlass sein obbemelter Wittiber Andre Adlberger, item Andre Perger in Pechenberger Pfarr under Herrn Hacheneckher … Martin Perger unwissent sein jeziger Aufenthalt … erstlich die Hofstatt sambt dessen Grundtstückh wie solches ordentlich vermarcht, ist geschäzt worden per 336fl. … 2 Khir 20fl.; 2 Oxen 36fl.; 1 Schwein 6fl.; 3 Schof 3fl.; 10 Mezen Khorn 10fl.; 1 Mezen Waiz 1fl. 30x; 15 mezen Lins 11fl. 15x; 1 Wagen sambt der Zuekherung 8fl.; 1 Eggen 1fl. 30x; Stadlzeug 1fl. 30x … |
15. 11. 1656 | Johann und Catharina (Scherleitner) Imberger | |
1. 7. 1659 | Inventarium | auf zeitliches ableiben weillandt Andre Adlberger, Hofstätter in Kirschendorf selig ist dessen Verlassenschaft der hinderlassenen Wittib Susanna … auf nachvolgente Weiß geschäzt worden … Erben zum Verlaß sein obgemelte Wittib und des verstorbenen Geschwistriget Wolf Adlberger hinterlassene 3 Kinder: Hanß |
9. 7. 1659 | Kauf Beschreibung um die Adlberger Hofstatt in Kirschendorf | Hannß Imberger und Catharina uxor erkaufen von Magdalena Adelberger, Wittib ihr biß dato ingehabte Hofstatt im Kirschendorf, wie dan solche ordentlich vermarkht Herrn Pfarrer mit Grundt- und der Herrschaft Salaberg mit Vogt Obrigkheit underworfen und dienstbar ist per 150fl. … |
19. 12. 1664 | Inventurs Abhandlung | auf zeitliches absterben Hannsen Imberger, Hofstetter im Kirschendorf selig, ist dessen Verlassenschaft der hindterlassenen Wittib Catharina von Grundt und Voggt Obrigkheit wegen volgenter gestalt verhandlet worden … Erben zum Verlaß obgedachte Wittib Catharina und 2 Khindter Adam beÿ 7 und Eva beÿ 3 Jahren alt … das Hofstättl zu gedachten Kirschendorf ist geschäzt worden per 132fl. … 1 Kalben 4fl. den Khindern gehörig … 1 klaines Schweindl 30x; 3 Hennen 22x 2ß; Stadlzeug 20x; Truchen sambt dem Leingwandt 2fl.; Handtzeug 1fl. 30x; 1 Zieg Saag 15x; 2 alte Truchen 1fl.; Bachzeug 15x … die Schuldten vom Vermögen abgezogen verbleibt zum verthaillen übrig 102fl. 31x 2ß … |
15. 11. 1667 | Jacob und Catharina (Imperger) Irxenberger | |
19. 12. 1701 | Inventarium beÿm Nadler zu Kirschendorf | auf zeitliches ableiben weÿllandt Jakoben Irxenbergers auf der Nadlerhofstatt zu Kirschendorf selig … ist dessen anliegend und vahrentes Vermögen durch hernach benente Schäzleuth … in nachvolgenden Anschlag gebracht, auch heunt dato die obrigkheitliche Abhandlung darüber gepflogen worden … die Wittib Catharina neben der vorhandtnen 2 Kinder nambens Matthias beÿ 22 und Susanna 24 Jahr alt … die Hofstatt zu Kirschendorf, die Nadler Hofstatt genanndt, wie solche mit ordentlichen Marchen umbfangen … ist angschlagen per 150fl. … dann: 2 Küh 16fl.; 1 Keibl 3fl.; 2 Mezn Khorn 6fl.; 5 Mezn Linß 12fl. 30x; 2 Mezn Haber 2fl.; 1 schlechtes Pethgwändl sambt den Gspannten 45x … |
8. 5. 1704 | Abhandlung einer Auszüglerin beÿm Nadler am Kirschendorf | nach zeitlichen Absterben weÿllandt Catharina Irxenmayrin, geweste Pfarr haagerische Außziglerin an der Nadler Hofstatt am Kirschendorf selig über dero Verlaßenschaft in Beÿsein beeder obrigkheitlichen Ambtleuth heunt dato die obrigkheitliche Verhandlung gepflogen worden … Erben sind die hernach beschriebenen eheleiblichen 4 Kinder nambens Matthias bei 31 Jahr alt so sich dermallen unter dem Landt in Ober Österreich befindet; Adam Imberger , Kleinhäusler am Göblitz, salabergischer Underthann; Susanna des Andree Khaindls, dermalig Besitzer des obbemeldten Nadlerhofstättls; Hannß Khröstorfer, welchen die Verstorbenen in Wittibstandt erzeugt, dermallen zu Judnau unter St. Pölten haussessig … bleibt zuverthaillen übrig 39fl. … |
Kauf ? | Andreas und Susanna Kaindl | |
7. 7. 1712 | Inventur und Abhandlung an der Nadler Hofstatt zu Kirschendorf | nach absterben weÿland Susanna des erbarn Andree Kaindl, Pfarr Haagischen Grund- und Herrschaft Salabergischen Voggt Unterthanns an der Nadlerhofstatt zu Kirschendorf geweste Ehewürthin selig, ist deren beeden anlieg- und vahrendtes Vermögen … in unpartheÿischen Anschlag gebracht und volgends verhandlet worden und befinden sich hierzue Erben der Wittiber zum halben Theill, dann zum anderen halben Theill der Erblasserin selig von der Muetter einpandige 2 Geschwistriget und ihren Erben Hanns Klestorfer zu Judenau bei Tulln; weÿland Adam Imberger, Kleinhäusler bei Göbliz selig nachgelassene 2 Kinder namens Georg 25 und Matthias 15 Jahr alt … die so genannte Nadler Hofstatt zu Kirschendorf, wie solche ordentlich vermarcht und ausgezaigt … ist nach der alten Schäzung angeschlagen worden per 150fl. … |
7. 7. 1712 | Kauf umb die sogenannte Nadler Hofstatt zu Kierschendorf | Andree Kaindl Wittiber bekennt und verkauft mit vorhin erlangt obrigkeitlichen Consens und Einwilligung sein bißhero innengehabt so genannte Nadler Hofstatt zu Kierschendorf, wie solche ordentlich vermarcht und ausgezaigt … dem erbarn Michael Weiss, dessen angehende Ehewürthin Catharina und ihren beeden Erben umb eine verglichene Summa Gelts benantlichen per 150fl. … Ausnamb der hinterlassen und verkaufende Wittiber reservirt ihme freie Herberg, Nahr und Underhaltung auf zeitlebens lang, hingegen solle dem Käufer in Ansehung des Verkaufers Contractur und Müheseligkeit zu einer Ergözung dessen sich zaigender Kaufschillings Rest in Handen verbleiben … |
3. 8. 1712 | Michael und Katharina (Kaindtl) Weiß | |
26. 4. 1713 | Abhandlung eine Auszüglers auf der Nadler Hofstatt | auf absterben weÿland Andree Kaindl, gewester Wittiber und Außzüglers auf der Nadler Hofstatt zu Kirschendorf selig, ist dessen Vermög Abhandlung untern dato 7. Julÿ 712 … verbliebene wittiblicher Antheil anheunt obrigkheitlich verhandlet worden und trifft derselbe 108fl. 38x 3ß … |
10. 6. 1738 | Schäz und Abhandlung umb aine Hofstatt in Kirsendorf | nach hiezeitlichen ableiben weÿland Catharina, des ehrbahren Michael Weissens Kirschendorf, Pfarr Haagerischen Grund und Herrschaft Salabergischen Voggt Unterthanns gewesten Ehewürthin selig, ist deren beeden lig- und vahrentes Vermög … in unpartheÿischen Anschlag gebracht und folgenter Gestalten verhandlet worden … Erben der hinterblibene Wittiber zum halben Thaill, dann der Verstorbenen selig Schwester Kinder alß Andreas Praunsperger Herrschaft Salabergischen Unterthanns; Matthias N. am Zainer Häußl, Perwather Unterthanns; Maria Klauplinger zu Rohrbach, Herrschaft Salabergischern Unterthanns Ehewürthin; Elisabeth und Margareth leedig und voggtbahren Standes … die Hofstatt im Kirsendorf würdet den alten Werth nach angeschlagen per 150fl. … |
22. 3. 1747 | Inventur und Abhandlung umb die sogenannte Nadlerhofstatt in Kirschendorf | auf erfolgt hiezeitliches ableiben weÿland Michael Weissens, gewest Pfarrhof Haagischer Grund und Herrschaft Salabergischer Voggt Unterthanns unnd Hofstötters auf hierobbemelter Nadler Hofstatt selig, ist dessen und seiner nachgelassenen Wittib Kunigund miteinander gehabtes Vermögen heut dato obrigkheitlich verhandlet worden alß … Erben neben der hinterbliebenen Wittib des Verstorbenen selig zweÿ- und Einbändige Geschwistert Kinder alß weÿland Märtin Weissens, gewest Herrschaft Rohrbachischen Unterthann am Dorfer Hofstättl selig hinterlassene 2 Kinder alß Maria und Johannes Weiss, leedig doch voggtbahr; Andreas Weiss Inwohner zu Kronsdorf unter Losensteinleiten; Maria Weissin, außer Landes ohnwissend; weÿland Georg Wolfeggers gewest Herrschaft Salabergischen Klainhäußlers in der Schönmühle selig nachgelassene 2 Töcher Katharina, Gregori Khoglers, Kleinhäusler in der Schönmühle Ehewürthin; Susanna, Veithen Angerers Ehewürthin; weÿland Adamen Wolfeggers gewest Herrschaft Salabergischen Klainhäußlers am Schmerberg selig nachgelassene 2 Töchter Katharina und Kunigunde leedig doch voggtbahren Stands … vorbemelte Hofstatt in Kirschendorf würdet dem vorigen Werth nach in Anschlag gebracht per 150fl. … |
20. 4. 1747 | Stüft umb die Nadler Hofstatt in Kirschendorf | auf hinzueheÿrathen Josephen Arthner, Guett Wohlspachischen Pupillens, zu Kunigund, weÿland Michael Weissens selig nachgelassene Wittib, würdet hierob bemeldte Hofstatt heut dato ordnungsmässig gestüftet per 150fl. … die heutige Stüft auch seines Vorfahrers selig Todtfahls Gebühren und ausständige Lands Anlagen wird alles gleich pahr und völlig erlegt … Zeugen Leopold Schlöglhofer und Hanß Rueßmaÿr beede Amtleuth … |
3. 8. 1761 | Inventur Schätz und Abhandlung auf der Nadlehofstatt im Kirschendorf | auf zeitliches Absterben weÿland Kunigund des Josef Arthners, Hofstätters im Kirschendorf gewesten Ehewürthin selig, ist derselben nachgelassenes Vermögen heunt dato ordentlich inventirt, angeschlagen, folglich obrigkeitlich verhandlet und verthaillet worden … Erben seÿnd der hinterbliebene Wittiber und der Verstorbenen leiblicher Bruder Paul Polixmaÿr am Aigen die Hofstatt an Kirschendorf wirdet unpartheÿisch angeschlagen per 150fl. er se … verbleibt zu verthaillen 197fl. 30x … |
23. 6. 1773 | Inventur Schätz und Abhandlung auf der Nadler Hofstadt in Kirschendorf | nach hiezeitlichem absterben weÿland Joseph Artners gewest Pfarr Haagischer Grund- und Herrschaft Salabergischer Vogt Unterthans auf der Nadler Hofstadt in Kirschendorf, nunmehro selig, ist dessen hinterlassenes Vermögen … in unpartheÿischen Anschlag gebracht und folgendermassen obrigkeitlich verhandlet worden … Erben seÿnd nebst der hinterbliebenen Wittib Elisabeth derenselben ehelich erzeigte 2 Kinder namens Johann 10, Maria 4 Jahre alt … die Nadler Hofstadt in Kirschendorf wirdet unpartheÿisch angeschlagen per 150fl. … Summa völligen Vermögens 360fl 48x … nach den Abzügen bezeiget sich, das zu vertheillen übrig verbleibet 302fl. 8x … |
13. 4. 1774 | Haus Anstüft | auf beschehenes hinzuheÿrathen Josef Stereißlberger Herrschaft Sossischer Pupillens vom Perghof, zu Elisabeth weÿland Joseph Artner gewest Pfarr Haagischer Grund und Herrschaft Salabergischer Vogt Unterthan im Kirschendorf, nunmehro selig nachgelassene Wittib, wirdet besagte Hofstatt in Kirschendorf dem untern 23 Junÿ 773 geschäzten Werth heut dato ordnungsmässig verstiftet per 150fl. … |
26. 4. 1774 | Joseph und Elisabeth (Artner) Streßlberger | |
10. 11. 1779 | Schätz und Abhandlung | auf zeitliches hinscheiden weÿland Elisabeth des Joseph Streisslberger, Pfarr Haagischen Grund und Herrschaft Salabergischen Voggt Unterthans auf der sogenannten Nadlerhofstatt zu Kirschendorf annoch im Leben gewesene Ehewürthin selig, ist deren beeden miteinander gemeinschaftlich innengehabt anlig und fahrendes Vermögen ordnungsmässig untersuchet … unpartheÿisch angeschlagen und darüberhin heunt dato nachstehendermassen obrigkeitlich verhandelt worden … Erben der hinterbliebene Wittiber Joseph Streisslberger zu einer Helfte und zur anderen Halbscheid der Verstorbenen selig aus erster Ehe erzeugte 2 Kinder nahmens Johann Artner 15 und Maria Artnerin 10 Jahr alt … die sogenannte Nadler Hofstatt zu Kirschendorf in Haager Pfarr liegend, wie solche allenthalben mit ordentlichen Marchen versehen … dermalen unpartheÿisch angeschlagen worden per 200fl. … Summa des ganzen Vermögens 501fl. 33x … nach Abzug der Schulden verbleiben übrig zu vertheilen 286fl. … |
9. 1. 1789 | Verkauf um die Nadlerhofstatt samt den dabey befindlichen Gründen | Joseph Streisselberger, Pfarr Haagischer Unterthann verkauft seine bisher seit ao 773 laut Protocol fol. 256 besessene Nadlerhofstatt samt den dabey befindlichen Gründen, so in der Pfarr Haag, Ruth Kirschendorf Sub № 4 liegend sind, dem ehrbahren Georg Mayrhofer, Pfarr Haagischen Grund und Herrschaft Salabergischen Voggt Unterthann zu Kirschendorf für seinen Sohn Thomas Mayrhofer, seiner zukünftigen Ehewirtin Maria Artnerin, ledig Pfarr Haagische Pupilin von besagter Nadlerhofstatt, um einen Kaufschilling und zwar das Bauern Hauß samt den dabey befindlichen Gründen … per 629fl. 15x … |
9. 1. 1789 | Gerhab Quittung | Marie Artnerin, Pfarr Haagische Pupilin von der Nadlerhofstatt zu Kirschendorf verehelicht sich mit Thomas Mayrhofer neu angegangenen dieser Hofstatt und quitirt um den Empfang ihrer vater- und mütterlichen Erbschaft, so laut Pfarr Haagischen W.B. Lit A fol. 294 an Capital und Interesse bisher gebracht hat 170f 3x 2d worüber derselben bey der Vogtherrschaft Salaberg zu ersuchen verbleiben 167fl. 53x 2d … |
12. 8. 1808 | Johann und Theresia Egelseder) Mayrhofer | |
16. 11. 1808 | Joseph und Magdalena (Kinhaas) Kienast | |
19. 7. 1832 | Hausgewähr | Georg Lehner und Rosina Mayrhofer empfangen gemeinschäftlich Nutz und Gewähr um die sogenannte Nadlerhofstadt zu Kirschendorf Haus № 4 Pfarre Haag samt den dazu gehörigen untrennbaren Hausgründen von 4 Joch zu 1279 □Klafter Acker, 1 Joch 34 □Klafter Wiesen und Gärten, wie solche dem Grundbuche der Pfarrherrschaft Haag fol. 58 mit jährlich 15x 2ß dienstbar ist … hierum waren anvor im Unterthansprotokoll der Pfarrherrschaft Haag pag. 49 vom Jahr 1789 Thomas Mayrhofer und Maria dessen Ehewirthin gemeinschäftlich begwähret, vermög Kaufvertrag und gerichtlicher Bewilligung vom heutigen aber Z.105 an obigen Gewährnehmer zum gemeinschäftlichen gelanget in einem Werthe von 500fl. Conventions Münze … |
19. 10. 1852 | Trauung / Kauf | Joseph und Maria (Mayrhofer) Nömayr |
Aus dem alten Grundbuch Pfarre Haag, folio 57 - früher Kirschendorf № 4:
9. 1. 1789 | Kauf 629fl. 15x | Thomas Mayrhofer Maria uxor |
14. 7. 1832 | Übernahme 500fl. | Georg Lehner Maria (Mayrhofer) uxor |
3. 7. 1879 | Einantwortung | Ferdinand Lehner |
EZ. 188, Wirtschaft Nr. 155, Badgasse Nr. 3
Aus dem handgeschriebenen "neuen" Grundbuch von Haag:
12.7.1919 | Kauf | GÖLZNER Franz und Zäzilia |
9.5.1936 | Kauf | SCHÜBL Franz und Rosina |
6.2.1963 | Übergabe / Ehepakte | FELLNER Josef, *1929 |
28.4.1975 | Einantwortung | FELLNER Anna, *1936 |
8.8.1985 | Übergabe | FELLNER Franz, *1961 |
Ursprünglich EZ. 27 KG. Gstetten. Baufl. und Gst. wurden umbenannt in Gst. der KG. Haag und der EZ. 188 KG. Haag zugeschrieben.
Eigentümer vor 1919 siehe daher in EZ. 27 KG. Gstetten.
1936: u.a. Bfl. 231 Haus Nr. 156, Badgasse Nr. 5 ab- und der EZ. 256 ds. Gb. zugeschrieben. Betreffende Einlagenaufschrift hier gelöscht.
Der Nadler
Nadler standen in enger Verbindung mit der Drahtherstellung (Drahtzieher) und fertigten aus Eisen-, Stahl- und Messingdraht einfache Näh- und Stecknadeln zum alltäglichen Gebrauch, gewerbliche Nadeln für zahlreiche andere Handwerke und die sogenannten Nadlerwaren wie Stifte, Haken, Ösen, Hefteln, Stricknadeln, Ketten, Schreibtafelgriffel, Angelhaken, Siebgewebe, Drahtgitter, Vogelbauer, Mausefallen und andere.
Das älteste Produktionszentrum für Näh- und Stecknadeln war Nürnberg, wo das Gewerbe der Nadler im Jahre 1370 bereits zünftig war. Später entwickelten sich in Schwabach in Franken, Aachen und Umgebung und in den saarländischen Städten Altena und Iserlohn bedeutende Nadlerwerkstätten.
Ursprünglich wurden die Nähnadeln in der Weise hergestellt, dass man mit der Schere ein Stück Draht entsprechend der Länge der Nadel abschnitt, an einem Ende zuspitzte und am anderen Ende platt schlug. In dieses abgeplattete Ende wurde in der Mitte vom äußeren Rand aus ein Spalt eingeschlagen, den man zur Haltung des Fadens vorn wieder zusammenschlug. Diese Art von Nadeln wurden Glufen genannt, ihre Hersteller Glufner oder Glufenmacher. Später wurde es üblich, das Nadelöhr in das abgeplattete Ende zu bohren und es mit einer kleinen spitzen Feile, der Fitzfeile, länglich zu feilen.
Text von © Ch. Brandstätter Verlag
Geschichte
Das Verfahren der Drahtherstellung hat sich über Jahrhunderte kaum verändert: Auf kaltem Weg werden Stangen rund vorgeschmiedet und (heute in Form von warmgewalztem Draht) durch eine sich verjüngende Öse (das Hol) eines Zieheisens gezogen. Da es fast nie möglich ist, das gewünschte Endmaß in einem einzigen Arbeitsgang zu erzielen, sind mehrere Ziehgänge nacheinander erforderlich.
Eine besondere Kunst beim Drahtziehen bestand darin, das Ziehhol so zu gestalten, dass möglichst wenig Reibung entstand, der Kraftaufwand also geringer war. Diese Kunst bewahrten die Zöger oder Drahtzieher in Altena als Geheimnis, das nicht in andere Orte weitergetragen werden durfte.
Die ersten Zieheisen tauchten im ersten nachchristlichen Jahrhundert auf. In seiner Geschichte der Eisendrahtindustrie meint O. H. Döhner 1925, Draht sei zunächst für die Ringelpanzer verwendet worden, die schon die Römer (lt. M. Terentius Varro † 26 v. Chr.) bei den Galliern gesehen hatten. In Frankreich sind Zieheisen gefunden worden, die aus gallisch-römischer Zeit stammen dürften.
Zur Herstellung der Panzer brauchte man eine Unmenge möglichst gleichmäßiger Eisenringe - Draht, der durch Biegen, Flach- und Nietlochschlagen leicht zum Panzergeflecht zu verarbeiten war. Die vielen Kriege zwischen Franken und Sachsen seit dem 6. Jahrhundert dürften dafür gesorgt haben, dass die Kunst des Drahtziehens um diese Zeit auch in Deutschland – zunächst im Raum Nürnberg, später in Westfalen – ausgeübt wurde. Hauptort für die Herstellung der Ringelpanzer war bis zu deren Verschwinden aus der Kriegsrüstung die Stadt Iserlohn. Für feinere Drähte ist später das benachbarte Altena die „Drahthauptstadt der Welt“. Von der Burg Altena aus wurde der Handel mit dem begehrten Osemund geschützt.
Die zahlreichen kleinen Wasserläufe mit ihrem starken Gefälle ließen sich gut für den Antrieb der Wasserräder nutzen, und die ausgedehnten Bergwälder lieferten genug Holz zum Glühen des Eisendrahtes während der Herstellung.
Die meisten Altenaer Drahtrollen dürften spätestens im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts entstanden sein, denn die mit Ausgang des 14. Jahrhunderts eingeführten Registerbücher weisen keine landesherrlichen Genehmigungen zur Nutzung der Wasserläufe nach dieser Zeit auf.
Im Unterschied zu den Wassermühlen zum Mahlen von Getreide, die im westlichen Deutschland seit den Zeiten der Römerherrschaft bekannt waren, wurden die Wassertriebwerke zur Drahtherstellung Rollen oder Drahtmühlen genannt. In der Mitte des 18. Jahrhunderts zählte man in Altena 66 Rollen.
An der in jedem Rad steckenden Welle waren zwei Ziehbänke („Klötze“) angebracht, an denen je zwei Leute arbeiteten, nämlich der eigentliche Drahtzieher oder Zöger und ein Gehilfe. Die schwerste Arbeit, das Ziehen, übernahm das Wasserrad, dessen kräftige Drehbewegung durch ein kompliziertes Nocken- und Hebelwerk in Press- und Zugbewegungen umgesetzt wurde: Die Zange schloss sich selbsttätig, fasste den Schmiededraht und zog ihn durch das Zieheisen, worauf er in der nun dünneren Form auf eine Trommel gezogen wurde. So arbeitete die Bankzögersbank ruckweise und zog jeweils nur wenige Zentimeter. Der gezogene Draht war über und über mit Zangenbissen bedeckt. Sie mögen bei den gröberen Sorten, die auf der Bank fertig gezogen wurden, wohl recht unschön gewirkt haben, verschwanden aber, falls der Draht später auf den Winnerscheiben feiner gezogen wurde. Eine Einrichtung, die den Grobzugdraht dünner zog, wurde Kleinzögerbank genannt. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts änderte sich an diesen Werkbänken technisch wenig.
Aufgrund der unkomplizierten Handhabung wird die Kleinzögerbank, schlicht Ziehbank genannt, heute vor allem von Silber- und Goldschmieden genutzt.
Text aus Wikipedia
- Ausschnitt aus dem Franziszeischen Kataster von 1822. Deutlich erkennbar ist der Umstand, dass zu dieser Zeit auch das Nachbarhaus Badgasse 4 ebenfalls noch (fast) ein Vierkanter war. Der Haagerbach führte damals noch knapp an der Nordseite der Häuser vorbei - unabdingbar als Kraftquelle für die Arbeit des Nadlers!