Haus-Chroniken von Haag

Nach Katastralgemeinden - von damals bis heute

Gränzbeschreibung der Gemeinde Gstetten

Die Urmappe von Gstetten von 1822 mit den eingezeichneten Beschreibungspunkten

Das Gebiet der Gemeinde Gstetten hat von Osten gegen Westen 1188 Klafter Länge und von Norden nach Süden 1369 Klafter Breite.

Es wird nördlich von den Gemeinden Reihub, Radhof und Schudutz, östlich von der Gemeinde Schudutz und Heimberg, südlich von den Gemeinden Holzleiten und Salaberg, westlich von der enclavierten Gemeinde Haag begränzt.

Reihub:

Die Gränzen der Gemeinden Gstetten und Haag mit jener von Reihub treffen zusammen bei einem an dem zusammenstoßen der Wiesen des Georg Lichtl von Haag und Georg Gerstmayr von Kirschendorf nördlich des Marktes Haag stehenden mit GRe, GHa und GGst gezeichneten Gränzpflocke 1).

An diesem Pflocke zieht sich die Gränze in südöstlicher Richtung bergab und da sie im Thale einen kleinen Wassergraben übersetzt, gelangt sie steil bergan durch die Wälder des Leopold Hochwallner von Reihub und Georg Gerstmayr von Kirschendorf, mit 37,8 Klafter zu einem rauhen Gränzstein 2).

Von hier wendet sie sich mit 96° südlich und läuft sanft gekrümmt an dem Acker des Georg Gerstmayr zu einem Graben zu dem Gränzpflock mit GRe und GGst gezeichnet mit 53° 3).

Im weiteren Verfolge gelangt die Gränze in der Mitte des Wasenrains an dem Acker des letztgenannten, dann des Sebastian Molterer, Thomas Mayerhofer, Josef Niemayer und Georg Gerstmayr vulgo Kodhmüller, nachdem sie sich zuerst mit 85° südlich, dann wieder mit 130° östlich gewendet, nach 155° zu einem wie der vorige gezeichneten Grenzpflock. Unter einem ausgehenden Winkel von 160° zieht sie sich nun um im nämlichen Wasenraine weiter zu einem anderen eben so gezeichneten Gränzstein an dem nordwestlichen Acker-Eck des Kodhmüller mit 37,7 Klafter 4).

Von hier wendet sich die Gränze unter einem rechten Winkel östlich und läuft immer in der Mitte des erwähnten Wegenraines mit einer ausgehenden Krümmung zu einem an dem nordöstlichen Ackerecke des Gerstmayr vulgo Kirschmayr stehenden, wie die früheren bezeichneten, von dem letzten 96,4 Klaftern entfernten Pflock 5).

Abermals mit 89° nördlich gelangt die Gränze nach dem erwähnten Wasenrain zu einem Stein ohne Zeichen am Fahrtwege, der von Kirschendorf nach Reihub führt, mit 44,7 Klafter, und da selber mit einer Wendung von 95° hier diesen Fahrtweg durchschnitten, zieht sie sich in der Mitte des Wasenraines am Acker des Reitzinger von Gstetten unter sehr kleinen Krümmungen über einen unbezeichneten Stein fort, mit 100,6 Klafter zu dem an der Wiese des Letztgenannten stehenden Pflock gezeichnet mit GRe und Ggst 6).

Hier wendet sich die Gränze mit 69° gegen Norden, und nachdem sie anfangs in dieser Richtung, dann aber mit einer östlichen Wendung sich östlich in den Wasenrain des Reitzinger gekrümmt, gelangt sie auf 283,8 Klafter zu einem an diesem Wasenrain stehenden ungezeichneten Stein, bei welchem die Gemeinden Gstetten und Reihub mit Radthof zusammen stoßen 7).

Radthof:

Die Gränze mit Radthof zieht sich zuerst in östlicher, dann in südöstlicher Richtung zu einem an der Waldecke des Reitzinger stehenden 49 Klafter entfernten Stein, welcher die dreifache Gränze zwischen Radthof, Gstetten und Schudutz bezeichnet 8).

Schudutz:

Von diesem Stein geht die Gränze mit Schudutz an dem erwähnten Wald in südöstlicher Richtung mit Überschreitung des Klauslinger Fahrtweges 9) und Berührung mehrerer rauhen Gränzsteine auf 154,6 Klafter zu einem Gränzpflocke mit dem Zeichen GGst und GSch, wendet sich dort unter einem ausgehenden Winkel von 97° westlich in einen Graben abwärts zu einem großen rauhen Gränzstein 10), welcher zwischen dem Walde des Reitzinger und dem Baron Riesenfels´schen Herrschaft Wald steht, von hier mit einer Wendung von 90° südlich in einem aufgeworfenen Graben zu einem rauhen Stein, welcher bei einem Gartenzaun des Johann Molterer an der Haager Straße auf 97,7° Entfernung steht 11).

Mit einer Wendung unter 88° östlich zieht sich die Gränze an der Nordseite der Straße mit geringer nördlicher Ausbiegung auf 113,8° zu einem an dieser Straße stehenden rauhen Gränzstein 12), überschreitet dort mit mit einer Wendung von 66° dieselbe, und gelangt in südlicher Richtung an dem herrschaftlichen Riesenfels´schen Wasenrain auf 45 Klafter zu einem rauhen Gränzstein 13). Von hier geht die Gränze an dem Acker des Baron Riesenfels mit einer Wendung von 103° südöstlich auf 72,3° zu einem Gränzstein am Ackerecke 14) des Michael Lampersberger, wo sie sich unter einem einspringendem Winkl von 55° nördlich wendet, in einer geraden Linie auf 67,4 Klafter, nach Berührung eines rauhen Gränzsteines einen anderen erreicht 15), sich dort unter einem Winkl von 45° neuerdings südlich wendet mit einer geringen südlichen Einbiegung auf 109,4° einen Gränzpflock mit dem Zeichen GGst und GSch erreicht, welcher an dem Ackerecke des Michael Lampersberger steht 16).

Hier wendet sich die Gränze unter einem Winkl von 115° südlich nach 24,1° zu einem wie der vorige bezeichneten Gränzpflock 17), zwischen dem Acker des Michael Lampersberger und Martin Holl. Hier nimmt die Gränze nach einer Wendung von 83° eine östliche Richtung an, und geht mit einer kleiner nördlichen Ausbiegung um die Acker des Michael Lampersberger und Martin Holl, und erreicht auf 159° einen Pflock mit dem erwähnten Zeichen 18), an einem nach Schudutz führenden Feldweg, wendet sich an diesem Wege unter einem Winkel von 113° südlich, folgt dessen Krümmung mit einer östlichen Ausbiegung auf 145 Klafter bis zu einem mit GGst und GSch gezeichneten Gränzpflocke, an dem Punkte, wo der Haagerbach diesen Weg durchschneidet an der Wiese des Joseph Landsiedel 19).

Die Gränze folgt von hier nach einem Winkel von 173° dem Laufe des Baches abwärts nach seinen verschiedenen Krümmungen auf 102° zu einem ähnlichen Gränzpflocke 20) an der Wiese des Joseph Landsiedel, verlässt hier mit einer Wendung von 90° den Bach, südlich aufwärts längs einem Gehege laufend auf 45,1° zu einem rauhen Grenzstein 21) zwischen der Wiese und dem Acker des Joseph Landsiedel, wendet sich dort unter einem Winkel von 62° südöstlich, und gelangt mit Umgehung der Acker des Joseph Landsiedl und Simon Mayerhofer auf 125,3 Klafter zu einem an dem Goldsteiner Fahrtwege stehenden mit GGst und GSch gezeichneten Gränzpflocke 22).

Von hier geht sie in verschiedenen Krümmungen in östlicher Richtung am Acker und dem Walde des Georg Witzlinger auf 128,8 Klafter fort zu einem rauhen Markstein 23) des Letzt benannten und Michael Dürnberger, wendet sich dort unter einem Winkel von 130° nordöstlich aufwärts auf 160,8° zu einem wie die vorigen gezeichneten Gränzpflocke 24). Von hier unter einem rechten Winkel sich östlich wendend, gelangt sie mit einigen Krümmungen auf 121 Klafter neuerdings zu einem Gränzpflocke mit dem beschriebenen Zeichen an einem nach Schudutz führenden Feldwege 25). Die Gränze nimmt hier nach einer Wendung von 60° eine südliche Richtung an, folgt zuerst diesem Feldwege, verlässt denselben dann und gelangt längs einem kleinen Wassergraben auf 195,4 Klafter zu einem Gränzpflocke an der Wiese des Michael Dürnberger, folgt fortwährend diesem Wassergraben mit verschiedenen Krümmungen bis auf 182,3 Klafter zu einem anderen ähnlichen Markstein an einem Feldwege 26), und gelangt dann in einem in südlicher Richtung längs dem Acker des Michael Dürnberger fortlaufend auf 73,6 Klafter zu dem dreifachen Gränzpunkte der Gemeinden Gstetten, Schudutz und Haimberg, welchen ein Gränzpflock mit dem Zeichen GGst und GSch bezeichnet 27).

Haimberg:

Die Gränze mit Haimberg wendet sich unter einem Winkel von 85° hier nordwestlich, folgt dem Wege auf 166,1 Klafter zu einem Gränzpflocke 28) mit dem Zeichen GGst. und GSch. an dem Walde des Simon Mayrhofer. Von hier in westlicher Richtung in einen Graben auf 187° zu einem Gränzstein an der Wiese des Martin Holl 29). Hier wendet sich die Gränze unter einem Winkl von 178° südlich, läuft mit einigen Krümmungen auf 114 Klafter zu einem anderen Gränzpflocke 30) an dem Acker des Martin Hohl, wendet sich unter einem Winkl von 28° westlich längs dem benannten Acker und der Wolfsbacher Straße auf 183° zu einem anderen Gränzpflocke 31), überschreitet hier unter einem rechten Winkel diese Straße, gelangt an der Wiese des Lampersberger Michael auf 43° zu einem anderen Gränzstein an der Waldecke des Joseph Landsiedl 32), wendet sich dort unter einem rechten Winkel östlich, umgeht die Waldung des Joseph Landsiedl, Martin Hohl und Michael Lampersberger in eine südlichen Biegung, wendet sich an der letzten unter einem Winkl von 45° nordwestlich zu einem, wie die vorigen gezeichneten Gränzpflocke, in dem Walde des Michael Lampersberger und Stephan Alteneder 33).

Von hier nimmt die Gränze nach einem Winkel von 45° einen südwestliche Richtung an, durchschneidet in der Mitte eines Grabens den Wald des Stephan Alteneder von Haimberg, nimmt an dem Walde des Philipp Fellner von Holzleithen eine südöstliche Richtung an, und erreicht 55,2 Klafter einen mit GGSt. GHb. und Ho. gezeichneten Gränzpflock, welcher den Zusammenstoß der Gemeinden Haimberg, Gstetten und Holzleiten bezeichnet 34).

Holzleithen:

Die Gränze mit Holzleithen läuft von hier nach einer Wendung von 112° in westlicher Richtung mit sanfter Krümmung in der Mitte eines Grabens an dem Walde des Philipp Fellner und Martin Reifußwimmer in einer Entfernung von 200 Klaftern zu einem mit GGst und GHo gezeichneten Gränzpflocke 35). Hier wendet sich die Gränze unter einem rechten Winkl südlich zu einem 2° entfernten wie der vorige gezeichnete Gränzpflock, läuft dann in südwestlicher Richtung an den Gründen des Johann Zinkhofer und Stephan Mayerhofer auf 116° zu einem an dem Hausgartenzaun des Peter Landerl von Holzleithen befindlichen Pflock 36), zieht sich dann in voriger Richtung zwischen diesem Graben und dem Walde der Herrschaft Rohrbach weiter, dann in der Mitte eines Grabens von letztbenanntem Walde 824° zu einem mit GGst. und GHo gezeichneten Gränzpflocke 37).

Die Gränze läuft nun in westlicher Richtung zwischen den Äckern des Joseph Schönauer, dann über einen von Unreinfußen nach Klingenbrunn führenden Waldweg, ferner an der Grundstücken des Martin Schlegelhofer, Joseph Schönauer in einer Entfernung von 150° zu einem wie vorher bezeichneten Gränzpflocke 38) zwischen den Gründen des Joseph Schönauer, Joseph Weiß und Joseph Haslinger. Hier bildet die Gränze einen ausgehenden Winkl von 98° und läuft in westlicher Richtung an den Grundstücken des Simon Weiß, dann an dem Walde des Johann Lampersberger auf 253° zu einem anderen Pflocke an einem Fahrtwege 39), verläßt hier denselben, und läuft an dem benannten Walde und dem Waldes des Simon Weiß von Hochwald auf 32° zu einem ähnlichen Gränzpflocke 40), bildet hier einen ausgehenden Winkl von 75° und läuft in westlicher Richtung mit einigen Biegungen auf 33° zu einem mit GGst. GHo und GS gezeichneten Gränzpflock, bei welchem die Gemeinden Gstetten, Holzleithen und Salaberg zusammen stoßen 41).

Salaberg:

Die Grenze mit Salaberg wendet sich hier nördlich auf 22,6 Klafter zu einem rauhen Gränzsteine 42), nimmt dort unter einem rechten Winkl eine westliche Richtung an, umgeht mit nördlicher Ausbiegung den Acker und die Wiese des Paul Hohl auf 200,6 Klafter zu einem anderen Gränzsteine 43), bei welchem sie nach einem Winkl von 114° eine nördliche Richtung annimmt, mit einigen Krümmungen an den genannten Grundstücken auf 201,5 Klafter fortläuft, sich dort unter einem Winkel von 86° östlich wendet, und in gerader Linie von 30,6° zu einem rauhen Gränzstein 44) gelangt, der sich an dem von Haag nach St. Peter führenden Wege unweit einer mit einem Marienbilde bezeichneten Fichte. Hier stoßen die Gemeinden Haag, Gstetten und Salaberg zusammen.

Haag:

Die Gränze von Haag überschreitet hier diesen Fahrtweg, und geht zwischen dem Kirchen-Acker von Haag und der Wiese des Paul Holl von Gstetten in östlicher Richtung und beinahe gerader Linie von 85,6 Klafter abwärts zu einem Gränzstein 45) zwischen der letztgenannten Gemeinde und des Paul Wegscheider von Haag, wendet sich dort unter einem Winkl von 87° nordwestlich, und läuft in dieser Richtung zwischen den Ackern der Pfarrkirche zu Haag, des Paul Wegscheiders, Georg Gerstmayers und Joseph Bräuer von Gstetten in verschiedenen Krümmungen mit Berührung mehrerer Gränzsteine auf 360,2 Klafter zu einem Gränzpflocke 46) mit den Zeichen G.Gst. und GHo an einem Fahrtwege von Haag nach Gstetten.

Die Gränze nimmt hier unter einem rechten Winkel eine westliche Richtung an, läuft in der Mitte des Fahrtweges auf 48° auf einen wie der vorige bezeichneten Gränzpflock 47) an dem Acker Ecke der Pfarre Haag, und des Georg Gerstmayer, wendet sich dort, den Weg verlassend, unter einem Winkel von 103° nördlich, und gelangt zwischen den Kirchengründen von Haag, des Georg Gerstmayer, Thomas Mayerhofer und Joseph Niemayer auf 163,4° nach Berührung mehrerer Gränzsteine zu einem anderen Pflocke 48), bei welchem sie sich unter einem Winkl von 96° westlich wendet, zuerst in gerader Linie, dann in nördlicher Ausbiegung zu dem unweit des sogenannten Kornmüllner Kreuz stehenden, mit GGst und GHo bezeichneten, 114,6 Klaftern entfernten Gränzstein erreicht 49).

Sie wendet sich hier unter einem rechten Winkl nördlich, überschreitet die nach Strengberg führende Haager Straße, zieht sich zwischen den Gründen des Johann Eggendorfer und Johann Eder von Haag, dann Georg Gerstmayer und Sebastian Molterer in verschiedenen Krümmungen abwärts, auf 124,4 Klafter zu dem sogenannten Haager Bachel 50), wendet sich dort unten in einem rechten Winkel westlich, folgt dessen Lauf abwärts auf 32,3° Klafter, wo unweit des Baches, den sie hier unten einem rechten Winkel entläßt, ein anderer Gränzpflock 51) steht, bei welchem sie vorüber in gerader Linie bis zum Fahrtwege geht.

An diesem nimmt sie unter einem rechten Winkel eine östliche Richtung an, läuft in der Mitte derselben auf 19,4 Klafter zu einem wie vorher bezeichneten Pflock 52), wendet sich dort unter einem Winkel von 120° nördlich, gelangt zwischen den Wiesen des Georg Lichtl und den beiden Georg Gerstmayer am Kirschendorf zu dem eingangs beschriebenen Zusammanstoßpunkten der Gemeinden Gstetten, Haag und Reihub.

Herzogenburg am 9ten April 1823, Johann Kupelwieser, Lieutnant