Bäuerlicher Nebenerwerb
Die herkömmliche Lebensart und die durch Generationen gleichgebliebene Arbeitsweise hat sich in vielen Bereichen verändert. Die technische Welt ergriff teils den ganzen Menschen, zumal er mehr als früher bestrebt ist, sein Leben so zu gestalten, dass es sich möglichst wenig von anderen Milieuschichten abhebt. Festgefügte Lebensformen sind nun in den Sog technischer und soziologischer Wandlungen geraten.
Die verbesserte Lebensweise gegenüber vor fünfzig Jahren fordert von uns allen, und so auch von den Landwirten, einen größeren Aufwand als früher. Die Einkommensverhältnisse mittlerer und kleiner bäuerlicher Wirtschaften reichen aber in vielen Fällen nicht aus, eine zeitgemäße Lebenshaltung zu führen. Aus diesem Grunde bemühen sich viele Landwirte, eine außerbetriebliche Beschäftigung anzunehmen. Im Jahre 1979 gab es in Haag über 50 Landwirte mit einer Hofgröße ab fünf Hektar, die den sogenannten bäuerlichen Nebenerwerb ausübten. Die damit verbundene Einkommensverbesserung geht aber teils zu Lasten der Freizeit der ganzen Familie; in vielen Fällen wird leider auch der Sonntag als Arbeitstag genützt.
Abschließend seien noch die Aufgabengebiete jener Institutionen (Bezirksbauernkammer, Lagerhausgenossenschaft, Molkereifiliale) zu erwähnen, welche all die geschilderten Entwicklungen wesentlich mitbestimmten.