Gstetten 15
EZ. 7, Ziegeleder, Wirthschaft Nr. 7
Aus den Kirchenbüchern von Haag:
2. 2. 1644 | Wolfgang und Martha (Khopplinger) Haller (2. Ehe) | |
1. 11. 1648 | Wolfgang und Kunigunda (Holzleitner) Haller (3. Ehe) | |
22. 11. 1644 | Johann und Catharina (Blaumbauer) Staindl | |
Kauf | Johann und Catharina (Blaumbauer) Staindl | |
28. 10. 1696 | Adam und Barbara (Imberger) Staindl | |
12. 10. 1756 | Trauung / Kauf | Paul und Theresia (Gruber) Bader |
23. 1. 1799 | Peter und Elisabeth (Hofer) Bader | |
31. 7. 1838 | Georg und Theresia (Lampersberger) Baader | |
31. 8. 1869 | Georg und Magdalena (Fröschl, †7.1.1892) Bader | |
6. 9. 1892 | Georg und Anna (Fröschl) Bader | |
11. 10. 1892 | Trauung / Kauf, ÜG? | Ignaz (*6.7.1850) und Theresia (Holl, *21.9.1867) Wagner |
12. 4. 1921 | Franz (*8.9.1888) und Rosina (Wagner, *2.4.1894) Sturm |
Aus dem alten Grundbuch Gleink Haageramt, folio 48 - früher Gstötten № 7:
⚭12. 10. 1756 | Trauung | Johann Paul Bader Theresia (Gruber) uxor |
1756 | Kauf | Johann Paul Bader Theresia uxor |
Einantwortung | Peter Bader allein | |
⚭23. 1. 1799 | Trauung | Peter Bader Elisabeth (Hofer) uxor |
23. 9. 1819 | Einantwortung | Elisabeth Bader |
5. 7. 1838 | Einantwortung | Georg Bader |
⚭31. 7. 1838 | Trauung | Georg Bader Theresia (Lampersberger) uxor |
4. 2. 1858 | Einantwortung | Georg Bader Witwer allein |
31. 7. 1865 | Einantwortung | Georg Bader jun. |
18. 10. 1869 | Ehepakte | Georg Bader Magdalena (Fröschl) uxor |
Aus dem handgeschriebenen "neuen" Grundbuch von Haag:
31. 7. 1865 | Einantwortung | BADER Georg |
12. 8. 1869 | Ehepakte | BADER Magdalena (½) |
13. 5. 1892 | Einantwortung | BADER Georg |
20. 8. 1892 | Ehepakte | BADER Anna (½) |
26. 9. 1892 | Kauf | WAGNER Ignaz und Theresia |
15. 12. 1923 | Einantwortung | STURM Rosina (½ v. Ignaz)) |
19. 1. 1923 | Erklärung | STURM Franz (¼) |
22. 2. 1926 | Übergabe | STURM Franz und Rosina (je ½) |
3. 6. 1953 | Kauf | STURM Franz, *1923 (¼) |
11. 11. 1965 | Einantwortung | STURM Franz, *1923 (3/8) |
6. 10. 1965 | Übergabe | STURM Franz, *1923 (½) |
9. 12. 1983 | Übergabe | STURM Josef, *1954 |
Geschichte
Seit wann das Haus "Ziegeled" als "Gleinkherische Untertanen" besteht, kann bestenfalls mittels Urkunden im niederösterreichischen Landesarchiv erfasst werden.
Das um 1120 gegründete Benediktinerstift Gleink hat nachweislich Güter aus der Haager Stiftung erhalten. So vermachte Arnhalm von Volkersdorf dem Kloster für eine Seelgerätstiftung für sich und seine Tochter Jutta, die mit dem Edlen Eberhard von Altenhofen verheiratet gewesen war, acht Güter im Kroisboden bei Heimberg, die er und seine Vorfahren als Lehen von Bamberg innegehabt hatten. Die Urkunde vom 24. April 1178, in der Bischof Otto II. von Bamberg die Stiftung bestätigte, führt aber noch andere Güter an, die Gleink durch seine Vorgänger, vor allem von Otto dem Heiligen, aus dem Haager Güterkomplex erhalten hat, unter anderem auch zwei Güter zu Ziegelöd. Demnach ist der Name in dieser Urkunde 1178 erstmals erwähnt und es muss das Gut "Ziegeled" schon zumindest zu dieser Zeit gegeben haben. Sehr wahrscheinlich aber ist, dass die Ziegeled um oder vor 800 entstanden ist und im Besitz eines "Ziegelschlägers" war - also noch lange bevor es bambergischer Besitz wurde.
Tatsache ist auch, dass der erste Trauungseintrag in den Kirchenbüchern von Haag mit 2. Februar 1644 vorliegt. An diesem Tag hat der Wolfgang Haller zum zweiten Mal geheiratet - dieses Mal die Martha Khopplinger aus St. Valentin. Möglicherweise war er auch schon zu Zeiten der ersten Ehe Hausherr an der Ziegeled - eventuell auch schon seine Vorfahren. In den Kirchenbüchern von Haag ist aber dieser Eintrag der erste eines "Haller". Bereits 1648 hat er dann zum dritten Mal geheiratet ...
Wahrscheinlich blieben alle seine Ehen kinderlos - zumindest ist in den Kirchenbüchern von Haag kein Taufeintrag eines Kindes von Wolfgang Haller zu finden. Lediglich von einem Hans Haller gibt es Taufeinträge. Ob dieser Hans Haller sein Bruder war ist nicht belegbar aber wahrscheinlich, denn Hans Haller lebte ebenfalls an der Ziegeled. Mangels Erben erklärt sich auch der folgend nachweisbare Besitzwechsel. Am 22. 11. 1644 hat Hans Staindl die Katharina Blaumbauer geheiratet, aber nicht an der Ziegeled. Erst im Trauungseintrag von deren Sohn Adam mit der Katharina Imberger taucht der Hinweis auf, dass die Eltern des Adam die Hausherren auf der Ziegeled waren. Es ist demnach anzunehmen, dass Hans und Katharina Staindl die Liegenschaft gekauft haben oder auf anderen Wegen - etwa durch Übergabe oder früher oft üblichen Leibrente - in deren Besitz kamen.
Der nächste Besitzwechsel ist mit der Trauung von Johann Paul Bader mit der Theresia Gruber belegt. Johann Paul Bader war bürgerlicher Bäcker und Gastwirt in Haag und seine Frau Theresia war die Tochter eines Bäckers und Gastwirtes ebenfalls in Haag. Scheinbar hatten sie mehr Interesse an der Landwirtschaft als am Bäcker- und Gastgewerbe ...
Mehr als 135 Jahre blieb nun das Haus im Besitz der Familie Bader. Am 11. Oktober 1892 heirateten Georg Bader und Anna Fröschl. Offensichtlich hatten sie jedoch kein Interessa an der Ziegeled und verkauften alles. Im Trauungseintrag vom 11. Oktober 1892 für Ignaz Wagner und Theresia Holl steht bereits "angehenden Besitzer der Ziegeled ...". Ihre Tochter Rosina erbte den Hof und wurde am 12. April 1921 von Franz Sturm (1945-1962 Bürgermeister) geehelicht. Seither ist die Liegenschaft im Besitz der Familie Sturm ...
Älteste Erwähnungen
- 1178 Zugesode (OÖUB II, S. 353);
- 1300 Zůgelsoede (Öst. Urbar 111/2/2, Seite 62);
- 1437 Czugelöder (Urbar Gleink, folio 2).
mundartlich: dsiɐɡlęd.
Trauungen der "Ziegleder" in Haag
15.08.1636 | Hartmann | Jakob | Ziegleder | Magdalena |
19.09.1638 | Ziegleder | Paul | Dänzl | Rosina |
08.09.1651 | Ziegledter | Paul | Dechendorfer | Maria |